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Bericht AR/CH – Teil 1 / 05.03 bis 08.03.2018 / 7000 Km
Bilder unter Fotos

 

Route: Santiago – Los Andes - San Felipe (E-71) – La Vega (E-445) – Chincolco – Petorca – Las Palmas (D-37) – Ilapel – Reserva Las Chinchillas (D-895) – Cuesta el Espino – Combarbala – Punitaqui (D-605) – Ovalle – Samo Alto (D-595) – Rio Hurtado (D-445) – Vicuna

 

Nach insgesamt 17 Stunden Flug sind wir um 9 Uhr in Santiago gelandet. Nach weiteren 2 Stunden (Passkontrolle und Einwanderung-Formalitäten) konnten wir endlich das Flughafengebäude verlassen. Unser Autovermieter war pünktlich vor Ort für die Wagenübernahme (Suzuki Vitara). Für 3 Personen mit viel Gepäck ist der Kofferraum allerdings etwas klein. Nach dem Laden der GPS-Route sind wir dann losgefahren. Unser Ziel lag nur ca. 80 km weiter nördlich in Los Andes, wo wir uns im Hotel Genova einquartierten. Ein nettes kleines Hotel (mit Parkplatz/WiFi/Swimmingpool), nicht weit von einem großen Einkaufszentrum. Andres, der Manager des Hotels, war super nett. Nachdem die Einkäufe erledigt waren, haben wir den Abend am Pool unter Palmen ausklingen lassen.

 

Von Los Andes fuhren wir auf kleine Nebenstrecken gen Norden. Sehr entspanntes Fahren, da kaum Verkehr auf diesen Nebenstraßen. Auch landschaftlich ist diese Strecke sehr schön. Vor Chincolco überquert man einen kleinen Pass und gelangt danach nach Petorca.

In Pedegua bogen wir ab auf die D-37. Ab hier fing die erste spannende Offroad-Strecke an. Unendlich viele Kurven und 3 Tunnels (kein Licht, nur 1 Fahrzeugbreite und für 2 Fahrtrichtungen!!). Bei einem der Tunnel sieht man nicht das Ende. Wenn man Pech hat und eine anderes Fahrzeug ist bereits im Tunnel, kann es sein dass man den Rückwärtsgang einlegen muss. Schon etwas abenteuerlich, aber landschaftlich eine tolle Strecke.

 

Nach Ilapel fährt man durch die Reserva las Chinchillas in Richtung Combarbala bis zu einer Kreuzung. Hier kann man entweder die gut ausgebaute und asphaltierte Ruta D-705 folgen oder man fährt geradeaus weiter auf der D-895 (Schotterstraße). Wir wählten letztere. Die Strecke steigt stetig an, bis zur Cuesta El Espino auf über 2000 m. Eine teils recht schwierige Strecke, mit sehr engen und felsigen Passagen. Nach ca. 3 Stunden und vielen Serpentinen erreichten früh abends das kleine nette Städtchen Combarbala. Wir übernachteten im Hotel Apuwara (sehr schöne Unterkunft) und haben in einer netten Kneipe (mit Innenhof) unter freiem Himmel zu Abend gegessen. Die letzten Tage lagen die Temperaturen bei ca. 30°C.

 

Abschied von Combarbala und weiter nach Ovalle über Punitaqui (Ruta D-605). Derzeit wird die Straße neu befestigt und asphaltiert. Nach Ovalle ging‘s auf die D-595, vorbei am Stausee La Recoleta. Man folgt dem schönen Tal des Rio Huarto – eine sehr kurvenreiche und tolle Strecke. Wir machten einen kurzen Abstecher zum Monumento Nacional Pichasca (Dinosaurierfunde, versteinerte Bäume, etc.). Wir sind nicht in den Park hinein, da wir als Ausländer das Doppelte an Eintrittsgebühren zahlen müssen als die Einheimischen. Absolut inakzeptabel!

Nach dem schönen grünen Huarto-Tal, kurz vor Rio Hurtado, schlängelt sich die Straße (D-445) hinauf über kleinere Pässe auf ein Hochplateau (toller Blick auf die Berge) und führt anschließend bis ins Tal hinunter nach Vicuna. Dort sind wir zum Camping El Rancho gefahren, um unseren Freund Torsten zu treffen, der die letzten 6 Monate mit dem Moped durch Südamerika gereist ist. Ein wirklich schöner Platz, mit Swimmingpool, auf dem es auch Cabanas und ein Appartement zu mieten gibt.

 

Wir legten noch 1 Ruhetag ein und machten nachmittags noch einen kleinen Abstecher in das Elqui Tal.

Bericht AR/CH – Teil 2 / 09.03 bis 13.03.2018 / 1600 Km

 

Route: Vicuna – Paso Agua Negra (41-CH) – Rodeo (RN-150) – Jachal – Villa Union (Ruta 40) – Chilecito – Famatina (Ruta 78) – Campanas – Pituil – Andolucas – Londres – Belen (Ruta 40) – Amaicha del Valle – Cafayate - Cachi

 

Abschied von Torsten und Vicuna. Früh morgens fuhren wir dann in Richtung Paso Agua Negra. Nach ca. 80 Km erreicht man die chilenische Grenzstation. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Die Fahrt hinauf zum Pass war einfach traumhaft (Seen, Berge mit Gletscher, farbige Felsformationen). Mit zunehmender Höhe wird die Luft immer dünner – das haben wir alle 3 gemerkt. Auf dem Pass (4700 m) befinden sich skurrile Eisfelder (pyramidenförmige Eisgebilde). Danach geht es auf der argentinischen Seite stetig bergab. Zunächst auf Schotterpiste und dann auf einer gut ausgebauten Asphaltstraße bis zur argentinischen Grenzstation (auch hier wurden die Formalitäten zügig erledigt). Nach einem üppigen Mittagessen in Flores, fuhren wir noch nach Rodeo zur Cuesta del Viento (großer Stausee zum Wind-/Kytesurfen). Wir übernachteten im Hostel Ramaral (akzeptable Unterkunft) und machten Bekanntschaft mit Bill aus England und Mariano (er sprach sogar etwas Deutsch). Das Abendessen fiel heute aus.

 

Von Rodeo fuhren wir dann nach Jachal und über die Cuesta La Cienaga (kleine Bergkette mit Serpentinenstraßen – tolle Gegend). Danach ging‘s auf die Ruta 40 in Richtung Villa Union. Einige Teilstücke der Straße lagen unter Wasser. Entlang der Strecke sahen wir riesige Kolonien mit Papageien (würde man hier nicht erwarten). Wir schauten uns noch das kleine nette Städtchen Gundacol (Übernachtungsmöglichkeit) an und fuhren dann bis Villa Union (tanken und Geld abheben). Tankstellen liegen teils weit auseinander und deswegen sollte man immer, wo es geht, volltanken.

 

Tags zuvor hatten wir entschieden nicht zurück nach Chile (Paso Pircas Negras), sondern auf der Ruta 40 in den Norden zu fahren. Nach weiteren 100 km, über die wunderschöne Cuesta de Miranda und einer abenteuerlichen Piste von Sanogasta nach Guanchin, erreichten wir Chilecito. Dort fanden wir ein sehr schönes Hotel (Viejos Molinos) mit tollem Zimmer. Rodolfo, der Chef des Hotels, war unheimlich nett und hat uns mit einer tollen Parillada und gutem Wein verwöhnt. Wir entschieden uns hier einen weiteren Tag zu bleiben und fuhren am nächsten Morgen nach Famatina, um in die Berge zur Mina Mejicana (4600 m) zu fahren. Wir kamen allerdings nicht weit: die Straße, die zur Mine führt, war wegen heftiger Regenfälle weggespült worden. Den Fluss mit unserem Wagen zu durchqueren war uns dann doch zu riskant. Also fuhren wir zurück nach Chilecito, wo wir Teile der damals längsten (35 km) Materialseilbahn (Cablecarril) der Welt besichtigten. Sehr interessanter Abstecher und tolle Aussicht auf Chilecito und Umgebung. Abends wurden wir wieder von Rodolfo verwöhnt.

 

Abschied von Chilecito und weiter (mit fast leerem Tank) auf der Ruta 40 nach Norden. Weil wir vergessen hatten vollzutanken, mussten wir eine andere Route einschlagen und in Famatina tanken (zum Glück gab‘s dort Benzin). Die Ruta 78 (sehr schöne Teilstrecke) führt nach Campanas und mündet in Pituil wieder auf die Ruta 40. In Charnamuyo haben wir noch einen kleinen Abstecher zum gleichnamigen Stausee gemacht. In Andolucas bogen wir in ein Nebental ab und schauten uns den dortigen Camping an (große Anlage mit Hängebrücken über einem Flüsschen). Danach überschritten wir die Provinzgrenze von Catamarca und folgten der Ruta 40, auf kerzengeraden Straßen mit kaum Verkehr, nach Londres, Belen (Kaffeepause). Über Hualfin, durch weite Täler und mit ständigem Blick auf schneebedeckte Berge, gelangten wir nach Amaicha del Valle und schließlich nach Cafayate; unsere heutige Übernachtungsstätte. Unser kleines Hostel lag nur 2 Straßenzüge vom Hauptplatz entfernt. Tolle Plaza, mit schöner nächtlichen Beleuchtung und unzählige Restaurants und Kneipen. Wir genehmigten uns erneut eine Parrillada und Wein aus der Gegend (lecker). Zum Abschluss gingen wir noch in eine Bar und tranken noch einen Brandy und ein paar Bier (9°) aus der Gegend.

 

Am nächsten Tagen fuhren wir noch ein paar Km durch die malerische Schlucht „Quebrada de las Conchas“ (absolut sehenswert). Auf dem Rückweg nahmen wir eine Abkürzung nach San Carlos, aber 3 km vor dem Dorf mussten wir umkehren (unpassierbarer Fluss). Wieder auf der Ruta 40, durchquert man kleine malerische Dörfer, bizarre Felsschluchten und traumhafte Gegenden. In Angastaco verließen wir die Ruta 40, um auf Nebenstrecken durch die Berge zu fahren. Eine traumhafte Landschaft (mit riesigen Kakteen), aber richtig üble Pisten und eine haarige Flussdurchquerung. Nach einem kleinen Halt in Molinos ging‘s weiter nach Cachi. Ein paar km vor der Stadt hatten wir dann die erste Reifenpanne (angesichts der üblen Wege die wir gefahren sind, hätte das schon viel früher passieren müssen). Nach einem schnellen Reifenwechsel sind wir in Cachi zu einer Gomeria (Reifereparturdienst) gefahren, haben dort den Reifen abgegeben und sind dann zum Campingplatz und haben unser Zelt aufgebaut. Den weiteren Abend haben wir gemütlich neben dem Hautplatz bei Olivers Bar verbracht.

Bericht AR/CH – Teil 3 / 14.03 bis 17.03.2018 / 950 Km

 

Route: Cachi – Abra del Acay (5000 m) – Sans Antonio de los Cobres – Susques (Ruta 40) – Paso de Jama (Ruta 52)– San Pedro de Atacama (27 CH) – Paso Sico (23 CH) – San Antonio de los Cobres (Ruta 51)

 

Heute wollen wir den Abra del Acay bezwingen (nur mit dem Auto !). Tags zuvor haben uns 2 Polizisten grünes Licht für die Überquerung gegeben (es ist wichtig immer vorher nachzufragen, ob der Pass befahrbar ist). Nachdem wir unseren reparierten Reifen abgeholt und vollgetankt hatten, ging’s wieder auf die Ruta 40 bis nach Payogasta. Von da aus geht es dann nördlich bis nach La Poma, letztes kleines Städtchen (mit Unterkünfte) bevor es dann den Pass hinauf geht. Das Teilstück von Payogasta nach La Poma ist wunderschön. Die Straße (jetzt Schotterpiste) folgt dem kleinen Fluss, viele Kurven, farbenprächtige Schluchten und tolle Eindrücke. Ein paar Kilometer weiter beginnt dann der Anstieg. Die Piste schlängelt sich in unzähligen Kurven der Berg hinauf. Immer wieder muss man kleinere Wasserläufe durchqueren, die jetzt aber aufgrund des geringen Wasserstandes keine Probleme darstellen. Nach starken Regenfällen aber ist die Strecke unpassierbar! Deshalb ist es absolut wichtig vorher in Cachi oder Cafayate bei der Gendarmeria den Straßenzustand zu erfragen! Die Strecke selbst bis zum Pass (fast 5000 m hoch) ist einfach atemberaubend. Eine grandiose Bergwelt (Gletscher, kleinere Seen, Guanacos und Vicunas). Die Höhe macht einem zu schaffen (Kurzatmigkeit, Kopfweh). Nach dem Pass geht es serpentinenartig hinunter in die Hochebene bis San Antonio de los Cobres (kein wirklich schöner Ort). Hier haben wir vollgetankt und uns mit Proviant und Getränke eingedeckt. Wir haben uns entschieden weiter nach Susques zu fahren (ca. 130 km nördlich). Man fährt zunächst ein paar Km auf der Ruta 51 und biegt später auf die Ruta 40 ab (ein üble Piste). Nach ca. 25 km erreicht man das bekannte Viaducto de la Polvorilla (Eisenbahn-Viadukt) – sehr beeindruckend. Unter dem Viadukt gib es einen kleinen Souvenirladen und eine nette ältere Dame, die uns noch einen schönen heißen Kaffee zubereitet hat. Ab hier unterquert man den Viadukt und die Piste (teils in üblem Zustand) schlängelt sich dann nördlich durch die Puna (fast nie unter 3600 m) bis Susques. Obwohl anstrengend und zeitraubend (über 4 Std. für 120 km), war es eine unglaublich schöne und abwechslungsreiche Strecke (nur 1-2 Autos begegnet), mit vielen Tieren (auch Nandus). Spät nachmittags, bei untergehender Sonne, sind wir dann in Susques (wieder so eine unschöne Minenstadt) eingetrudelt und haben uns im kleinen Hotel El Cactus eingenistet. Zum Abendessen gab es Lama-Steak.

 

Heute geht es wieder nach Chile. Nach dem Auschecken mussten wir uns zuerst durchfragen wo wir tanken können (die Haupt-Tankstelle hatte kein Benzin). Danach sind wir auf die RN52 (voll asphaltiert) und haben nur ein paar km weiter, in Pasto Chico (hier gibt es auch eine Tankstelle und Unterkünfte), noch ein kleines Frühstück eingenommen. Danach fuhren wir durch die Hochebene, vorbei am großen Salar der Olaroz, bis zum Paso de Jama (4200 m), wo sich die Grenzstation (auch hier gibt es eine Tankstelle) befindet. Hier erledigt man die Grenzformalitäten, sowohl für die Ausreise aus Argentinien als auch die Einreise nach Chile. Nachdem alles erledigt war, ging’s weiter auf der CH 27. Wir sahen wieder viel Guanacos und Vicunas, passierten viele schöne Salzseen und Lagunen. Einige davon, wie die Laguna de Tara, können über kleine Pisten erreicht werden. Ein beeindruckendes Panorama, besonders die Teilstrecke, die nahe an der bolivianischen Grenze verläuft, mit fantastischem Blick auf die hohen Berge in Bolivien. Wir dachten, dass der Paso de Jama mit seinen 4200 m der höchste Punkt der Strecke sei, aber dem war nicht so. Die Straße verläuft mehrmals über weitere höhere Pässe (ohne Namen) zwischen 4600 und 4800 m, bevor es dann stetig und steil bergab geht bis nach San Pedro de Atacama (auf 2450 m). Unten angekommen, hieß es dann Unterkünfte suchen. Wir fanden recht schnell eine Cabana, aber sie war schon ausgebucht. Die nette Besitzerin half uns jedoch eine andere zu finden, ganz in der Nähe. Eine schöne, voll ausgestattete Cabana (für bis zu 6 Personen), nur ca. 10 Gehminuten vom Zentrum entfernt. Wir schlenderten noch ein wenig durch San Pedro, genossen das schöne Wetter und verbrachten dann noch einen netten Abend im Städtchen.

 

Heute ist Ruhetag angesagt. Da wir eine sehr gute Internet Verbindung hatten, beschloss ich den Tag in der Cabana zu verbringen (Bilder/Video hochladen, Berichte schreiben, usw.). Christoph und Heidi gingen in die Stadt, um ihre Einkäufe zu tätigen. Spät nachmittags fuhren wir dann noch zu einem Aussichtpunkt, um den Sonnenuntergang im Valle de la Luna zu sehen. Wir hatten unsere Kühltruhe mit Bier und etwas zu Essen dabei und genossen dieses Erlebnis. Kurz vor Sonnenuntergang kamen dann Heerscharen von Touristen, um dieses Schauspiel zu erleben. Und einer der Aufseher sagte zu uns, in einem sehr unfreundlichen Ton, wir dürfen hier nicht Bier trinken, nicht essen und nicht rauchen. Wo bin ich denn hier gelandet? San Pedro hat sich verändert. Überall Verbote und Einschränkungen. Aussichtspunkte, wo man früher frei mit dem Auto/Wohnmobil stehen/übernachten konnte, gibt es nicht mehr. Überall wird man zur Kasse gebeten und bevormundet, was man darf und nicht. In Kneipen mit offenem Innenhof darf man nicht mehr rauchen. Schlechte Unterkünfte für horrende Preise, und vieles mehr. Auch wenn ich teils gewisse Maßnahmen verstehen kann (Massentourismus und seine Folgen), muss ich mir das nicht mehr geben und werde in Zukunft einen Bogen um San Pedro machen.

 

Abschied von San Pedro und ??, unsere nette Vermieterin. Heute geht’s zum Paso Sico über die Ruta CH23. In Socaire haben wir noch ein schönes Frühstück eingenommen und sind dann zu den Lagunen Miscanti und Miniques gefahren. Auch hier muss man Eintritt zahlen. Überall Verbots- und Hinweisschilder, wo man fahren und laufen darf. Die Strecke selbst (meist asphaltiert) und das Panorama sind allerdings wunderschön. Man passiert viele Salzseen und Lagunen, die allerdings nicht mehr zugänglich sind. Frühere kleine Pisten, die dort hinführten, wurden durch Gräben und andere Maßnahmen unpassierbar gemacht. Schade!

 

Die Grenzformalitäten am Paso Sico werden auf der argentinischen Seite erledigt (Zoll AR+CH in einem Gebäude). Ab der Grenze ist Schluss mit Asphalt – nur noch Schotterpiste. Wir nahmen die Nebenstrecke, die am Salar del Rincon vorbeiführt und später wieder auf die Ruta 51 mündet. Auf dem Weg viele verlassene Häuser. Die Strecke verläuft zunächst auf einem Hochplateau und steigt dann später stetig an bis auf fast 4500 m. Man überquert mehrmals die alte stillgelegt Bahnlinie. Nach etlichen Serpentinen gelangt man schließlich nach San Antonio de los Cobres. Dort haben wir dann vollgetankt, auch unser 10L Kanister, und ein paar Einkäufe gemacht für unsere morgige lange Route bis Tolar Grande. Übernachtet haben wir im kleinen netten Hotel Amanecer.

Bericht AR/CH – Teil 4 / 18.03 bis 20.03.2018 / 870 Km

 

Route: San Antonio de los Cobres – Salar de Pocitos (Ruta 51/129) – Tolar Grande (Ruta 27) – Antofallita – Antofalla – Antofagasta de la Sierra – El Penon (Rua 43) – Belen – Aimogasta (Ruta 40/60)

 

Heute beginnt unser großes Salar-Abenteuer. Nach unserem Frühstück sind wir wieder auf der Ruta 51 zurückgefahren bis zur Kreuzung mit der Piste RP129. Die Strecke führt zunächst durch schöne enge Schluchten, dann über eine Hochebene bis zum Pass Abra del Gallo (über 4600 m). Links und rechts der Strecke schneebedeckte Vulkane und traumhaftes Wetter. Wir waren wieder mal ganz alleine unterwegs. Wir mussten mit offenem Fenster fahren, damit wir einigermaßen die Benzindämpfe des Kanisters aus dem Wageninneren bekamen. Nach dem Pass geht es über enge Serpentinen hinunter in ein wunderschönes breites Tal (immer noch auf über 4000 m). Man folgt einem schönem kleinem Flüsschen, links und rechts üppige große Weiden mit Lamas und Alpacas, und gelangt dann nach Pastos Grandes, ein kleines Dorf in der Puna. Hier haben wir endlich den Inhalt unseres Kanisters in den Tank umgefüllt. Nächste Station war dann Salar de Pocitos, ein kleines Dörfchen am Rande des gleichnamigen Salzsees. Hier haben wir eine kleine Pause eingelegt und unsere Sandwiches gegessen. Die Straße RP27 führt direkt durch den Salzsee (tolle Eindrücke) und später durch wüstenartige Gebiete, mit ständigem Blick auf die umgebenden und meist schneebedeckten Berge und Vulkane (viele davon über 6000 m hoch). Highlights auf der Strecke sind die Abschnitte Las Siete Curvas und el Desierto del Diablo: kurvige und sandige Passagen durch kleinere farbenprächtige Felsschluchten. Ein weiterer Abschnitt führt nahe einer Bahnlinie vorbei, mit einer längst verlassenen Bahnstation sowie alten Wagons und Überreste/Ruinen eines Dorfes. Kurz vor Tolar Grande haben wir noch einen Abstecher zu den Ojos del Mar gemacht; ein paar Tümpel mit klarem Salzwasser. Unsere heutige Tagestour endet in Tolar Grande, ein kleines Dorf mit wenigen Häusern und ein paar Unterkünfte, wie z.B. die Casa Andina, in der wir heute übernachten. Es gibt dort sogar einen Bankautomaten! Essen kann man in ein paar Comedores (gut und günstig). Bevor es dunkel wurde, haben wir noch die Bahnstation und die nähere Umgebung von Tolar Grande erkundet. Es gibt hier zwar keine Tankstelle, aber man kann angeblich nahe der Stadtverwaltung Benzin bekommen (nur nicht heute am Sonntag).

 

Wir hätten gerne noch die verlassene Minenstadt La Casualidad besucht. Allerdings liegt diese ca. 120 km von Tolar Grande entfernt und wir hätten nicht genug Benzin gehabt, um sicher nach Antofagasta zu kommen. Von anderer Quelle erfuhren wir, dass es besser sei die Minenstadt auf einer Tagestour zu besichtigen und wieder in Tolar Grande zu übernachten und dort aufzutanken. Wir entschieden uns deshalb für den direkten Weg nach Antofagasta. Hinter Tolar Grande führt ein kerzengerade Strecke durch den Salar de Arizaro bis zum Cono de Arrita (ein 3700 m hoher Vulkankegel mitten im Salzsee – beeindruckend). Von da führt eine Piste (wilde Esel und viele Vicunas/Guanacos am Wegesrand) nach Antofallita (kleine Oase) zum Salar de Antofalla, durch eine unglaublich schöne Landschaft. Es ist keine einfache Piste, besonders entlang des Salzsees, wo man selten schneller als 20-30 Km/Std. fahren kann. Auch hier wieder kein Verkehr – 2 Fahrzeuge in 3 Stunden. Nach Antofalla (3406 m), eine weitere kleine Oase, überquert man den Salzsee und muss dann noch eine sehr steile und üble Serpentinenstrecke bewältigen. Wir fuhren wieder über einen 4500 m hohen Pass (ohne Namen). Und kurz vor Antofagasta hatten wir wieder eine Reifenpanne, die wir aber rasch mit unserem „Reifenpilot“ behoben. Die letzten Kilometer bis Antofagasta verliefen ohne Probleme. Wir fanden eine nette Bleibe im Hotel Incahuasi, und ließen keine 100 m weiter unseren Reifen in einer Gomeria reparieren. Später lernten wir noch Tom aus Kalifornien (6 Monate durch Südamerika mit seiner BMW) und Cyril aus Frankreich (2 Jahre per Pedes durch Südamerika) kennen. Wir gingen alle zusammen essen und verbrachten einen wunderschönen Abend.

 

Abschied von Tom, Cyril und Antofagasta. Wir wollten schon losfahren, aber der Reifen von Gestern war schon wieder platt. Also nochmal zur Gomeria, die ein weiteres kleines Loch entdeckte und dieses sofort reparierte. Die ersten paar Km hinter Antofagasta sind geprägt von riesigen Lava- und Basaltfeldern, großen Sanddünen und Bergketten mit Vulkane. Die Strecke ist asphaltiert und wird gerade neu instandgesetzt. Kurz vor El Penon stand ein Wagen am Straßenrand, der eine Panne hatte. Wir leisteten Abschlepphilfe bis El Penon (Unterkünfte und Ausgangspunkt für Touren zu den Bimssteinfelder), fuhren dann weiter auf der gut ausgebauten und landschaftlich herrlichen Ruta RP13 und machten noch einen kleinen Abstecher zur Laguna Blanca (nur mit Feldstecher und vollem Kamerazoom gelang es uns endlich mal ein paar Flamingos zu sichten). Kleiner Halt in Barranca Larga zum Mittagessen. Nach wenigen Km erreichten wir wieder unsere Ruta 40, hielten noch kurz in Belen an, und fuhren dann auf normaler Höhe (1200 m) bis nach Aimogasta und übernachteten im Hotel del Centro. Besonderes Highlight an diesem Abend war das Glühwürmchen-Festival auf dem riesigen Rasen hinterm Hotel (tausende Glühwürmchen blinkten wie verrückt in der Nacht – unglaubliches Erlebnis).

Bericht AR/CH – Teil 5 / 21.03 bis 25.03.2018 / 1 330 Km

 

Route: Aimogasta (Ruta 75) – La Rioja – Patquia (Ruta 38) – Baldecitos (Ruta 150) – Valle de la Luna – San Agustin del Valle Fertil (Ruta 510) – Huaco (Ruta 150) – San José de Jachal – Rodeo – Las Flores – Calingasta (Rutat 149) – Barreal – Uspallata – Caracoles de Villavicencio (Ruta 52 – Mendoza – Potrerillos - Uspallata

 

Von Aimogasta fuhren wir entlang der Sierra (Ruta 75), mit einem kleinen Halt in Anillaco und am Stausee Los Sauces. Eine tolle Strecke mit netten kleinen Dörfern. Wir umfuhren die Provinzhauptstadt La Rioja und folgten der Ruta RN38 bis La Patquia. Von da aus ging es auf der Ruta RN150, über Baldecitos, zum Park Valle de la Luna. Man kann hier im Konvoi, mit dem eigenen Auto, durch dieses ehrliche Tal fahren. Wir kamen gerade noch rechtzeitig an, um an der letzten Tagestour (über 3 Stunden geht die Tour) teilzunehmen. Ein Führer begleitet den Konvoi. Man hält immer wieder an gewisse Punkte an, bekommt Erklärungen (leider nur auf Spanisch) zu Entstehung des Parks, seiner Flora/Fauna und seiner bizarren Gesteinsformationen. An manchen Stellen werden einige Sehenswürdigkeiten per Fuß erkundet. Eine wirklich tolle empfehlenswerte Tour und Zeitreise durch unsere Erdgeschichte. Die Tour endete kurz vor 19 Uhr, also zu spät um noch im Tageslicht nach Huaco oder Jachal zu kommen. Wir fuhren deshalb auf direktem Weg in das 70 km entfernte San Agustin del Valle Fertil und fanden kurz nach Einbruch der Dunkelheit ein nettes Hotel (Valle del Sol). Der Magen knurrte und so fuhren wir noch in die Stadt und fanden ein kleines Lokal mit guter Küche (es gab ein super gutes Chivito).

 

Am nächsten Morgen fuhren wir die gleiche Strecke zurück und folgten der Ruta 150 in Richtung Huaco. Die Straße, asphaltiert und super ausgebaut, durchquert einen wunderschönen und beindruckenden Canyon, und führt danach durch eine weite Ebene in Richtung Huaco. Ich wollte mir unbedingt dort die Hosteria anschauen. Wir fuhren nach Huaco über eine Schotterpiste und mussten noch eine tiefe Furt durchfahren, bevor wir die Hosteria erreichten. Uns hat der Platz auf Anhieb gefallen. Eine kleine Oase, liebevoll eingerichtet, mit Pool und überall skurrilen Gegenstände. Obwohl es noch früh am Tag war, entschieden wir uns hier zu bleiben und erst am nächsten weiter zu fahren. Wir verbrachten einen schönen entspannten Tag.

 

Heute heißt es Strecke machen, da wir in Barreal bzw. Uspallata übernachten wollen. Von Huaco ging’s wieder nach San José de Jachal, durch den Canyon des Rio Jachal, dann weiter über Rodeo, Las Flores nach Iglesia. Von da aus hatte ich geplant auf der Ruta 412 direkt nach Calingasta zu fahren. Anfänglich war die Schotterpiste noch gut zu befahren, wurde aber immer schlimmer, mit tiefem Schotter und große Steine. Auf dieser Strecke und in diesem Tempo (30 Std./Km) werden wir heute niemals in Uspallata ankommen. Wir fuhren also zurück auf die RN 149 (asphaltiert) und fuhren eine großen Bogen bis nach Calingasta. Eine sehr schöne Strecke, wieder mit einem Pass von über 2500 m, und einer grandiosen Abfahrt hinunter zum Rio San Juan. Dort unten erwarteten uns Temperaturen von weit über 38°C, mit einem extrem warmen Wind. Die Strecke entlang des Flusses wird derzeit ausgebaut und neu asphaltiert. In Calingasta hat man wieder einen tollen Ausblick auf die Anden. Wir fuhren nach Barreal, schauten uns dort ein paar Unterkünfte an, entschieden uns aber dann doch noch nach Uspallata zu fahren, unsere letzte Station in Argentinien auf dieser Reise. Spät nachmittags erreichten wir Uspallata und bezogen unsere schöne Cabana (mit kleiner Küche) auf dem Camping Ranquil Lunquay. Wir machten noch ein paar Einkäufe und aßen abends eine Kleinigkeit in der Stadt.

 

Am nächsten Tag blieben wir alle auf unserem Camping und ruhten uns aus.

 

Am Sonntag, unser letzter Tag in Argentinien, stand noch ein Ausflug nach Mendoza auf dem Programm. Wir fuhren morgens früh los und nahmen die Ruta 52 nördlich von Uspallata. Gleich am Ausgang der Stadt stand eine Polizeistreife, die uns aber problemlos durchwinkte. Die Ruta 52 ist eine Schotterpiste und führt zum Cruz de Paramillo hoch, auf ca. 3000 m. Entlang der Strecke sahen wir einen Wüstenfuchs und viele Guanacos. Nach ein paar Kilometern über die Hochebene beginnt die Serpentinenstrecke Los Caracoles de Villavicencio. Eingetaucht im Licht der Morgensonne, hatten wir einen wunderschönen Blick auf die umliegenden Berge und Täler. Auf der Strecke kreuzten immer wieder Guanacos unseren Weg. In der Gegend soll es auch noch Bergpumas geben! Der Blick von oben auf die schier endlosen Serpentinen ist atemberaubend. Es dauert eine Weile bis man zu den Termas de Villavicencio kommt. Dort haben wir ein kleines Frühstück eingenommen. Danach schlängelt sich die Straße in die Ebene und führt kilometerweit geradewegs nach Mendoza. Es war viel Verkehr auf diesem Streckenabschnitt. In Mendoza haben wir einen kleinen Streifzug durch ein paar fast menschenleere Fußgängerzonen gemacht. Nach einer Kaffeepause mit Media Lunas sind wir dann zunächst auf der Autobahn und später dann auf der Ruta 7 in Richtung Potrerillos gefahren. Dort liegt der große Stausee Embalse Potrerillos: ein Naherholungsgebiet für die Mendocinos und ein Wassersportparadies. Auf den Straßen rings um den See war die Hölle los, überall wurde gecampt und gegrillt. Von Potrerillos, immer die Cordillera im Blick und entlang des Flusses Rio Mendoza (Rafting), sind es dann noch ca. 60 km bis nach Uspallata. Abends sind wir dann in ein Restaurant und haben uns noch eine letzte Parillada mit Wein gegönnt.

 

Argentinien hat uns allen extrem gut gefallen, wir haben tolle Menschen getroffen und fantastische Landschaften erlebt.