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Bericht Guatemala 10.02.2014 bis 25.02.2014 / 1500 Km

 

Route: La Mesilla – Huehuetenango (CA1) – San Pedro la Laguna (Lago de Atitlán) – Antigua- Esquintla (CA9) – Monterrico – Guatemala City – El Progreso – Cobán (CA14) – Lanquin – Semuc Champey – Pajal – Fray Bartolomé – Poptún – Rio Dulce (CA13) – El Estor – La Ruidosa – Zacapa – Chiquimula (CA10) – Esquipulas – Anguiatú (Grenze El Salvador)

 

Die Grenzüberquerung in La Mesilla ging reibungslos von statten und dauerte knapp 1 Stunde (siehe Länderinfos). Die Strecke von La Mesilla bis Huehuetenango ist wunderschön. Man fährt durch schöne Täler von hohen Bergen umgeben, wo überwiegend Kaffee angebaut wird. Die Geschwindigkeitsbegrenzer (hier heißen sie „Tumulos“) sind allerdings genauso nervig wie in Mexiko. Nach Quetzaltenango steigt die Strasse stark an und wird später dann zu einem 2-spurigen Highway. Man fährt teilweise auf 3000 m Höhe und die Ausblicke auf die umgebenden Berge und Täler sind grandios.

 

Kriminelle Chicken Busse

Die einzigen Strassenraudis sind die „Chicken Busse“ (umgebaute und farbig angemalte ausgemusterte amerikanische Schulbusse, die als öffentliches Transportmittel dienen).

Auf dem kurvenreichen Highway CA1, auf teilweise nassem Belag und im Nebel und bei ca. 100 km/h, überholt uns doch tatsächlich so ein geistesgestörter Chicken Bus Fahrer in einer Kurve. Die äußeren Räder waren fast schon am abheben. Die fahren wie die Irren und sind total Lebensmüde, und die Passagiere sind ihnen ausgeliefert. Mich würden keine 10 Pferde in einen dieser Busse kriegen.

 

Vom Highway CA1 biegt dann eine kleine Strasse in Richtung San Pedro la Laguna ab. Die ersten paar Kilometer sind gut ausgebaut, und dann geht es richtig bergab. Eine fürchterliche, kaputte und holprige Strasse mit unzähligen Spitzkehren. In einer der Kurven lag eine Kawa 650 am Straßenrand. Die Bremsen hatten versagt und Fahrer + Passagier sind auf die Böschung geprallt. Zum Glück ist ihnen nichts passiert.

Unten heil angekommen haben wir uns in ein kleines Hotel mit Parkplatz eingemietet. San Pedro ist am Hang gebaut, mit sehr kleinen engen Strassen. Kleine Tuk-Tuks dienen als Taxi. Viele Aussteiger, Hippies und „Kiffbrüder“ prägen den unteren Stadtteil. Da die 2 ATM-Automaten in San Pedro kein Geld ausspuckten, sind wir mit einem kleinen Boot nach Panajachel gefahren. Hier ist es ruhiger und es geht gesitteter zu. Diese Stadt gefiel uns besser.

Nach 2 Tagen sind wir weiter gezogen, wieder über diese halsbrecherische Strasse und dann auf den Highway CA1 in Richtung Antigua.

 

Wir wollten ein paar Tage in Antigua verbringen. Schon beim Reinfahren nach Antigua (böses Kopfsteinpflaster und Stop-and-Go Verkehr) hatte ich die Nase voll. Wir fuhren mehrere günstige Hotels an, aber es gab keine bezahlbaren Zimmer mehr (Valentinstag-Wochenende 14.02). Wir entschieden uns daher weiter zu fahren, und zwar an die Pazifikküste (liegt nur ca. 90 km entfernt).

Über Esquintla und Puerto Quetzal fuhren wir die Küste entlang bis Monterrico. Es war sehr warm und schwül. Triefend nass trafen wir nachmittags im Städtchen ein und bekamen ein Zimmer im Hotel las Brisas. Ein nettes kleines Hotel mit Swimmingpool, nur ca. 200 m vom breiten, langen und menschenleeren schwarzen Sandstrand entfernt. Es gibt ein paar nette kleine Strandkneipen und Restaurants, aber sonst ist hier nicht viel los.

 

Wir haben wieder eine kleine Mangroven-Tour mitgemacht. Um 05.30 Uhr wurden wir von unserem Guide abgeholt und marschierten dann in der Dunkelheit zum Anlegesteg. Da wir so früh morgens unterwegs waren, war es noch angenehm kühl. Das schöne an dieser Tour war, dass wir ohne Motor in die Mangroven fuhren. Wir bekamen den Sonnenaufgang mit und viele Wasservögel zu sehen. Besonders interessant waren die Vieraugen; kleine Fische die mit einer irren Geschwindigkeit über das Wasser düsten.

 

Von Monterrico gibt es eine kleine Fähre (ein Flachboot mit Platz für 2 Autos od. Motorräder), die durch die Mangroven auf die andere Seite nach La Avellana fährt, und von wo aus man auf einer schlechten Dirtroad noch 20 km bis zur Hauptstrasse fährt.

Es wäre sicherlich interessant gewesen, aber mit all unserem Gepäck und den Straßenzuständen entschieden wir uns wieder die Küstenstrasse zu nehmen.

Wir fuhren wieder nach Esquintla und von da nach Guatemala City. Auf der Höhe von Palin sahen wir kleinere Eruptionen des Vulkans Acatenango.

Da wir früh unterwegs waren und es Sonntag war, kamen wir sehr zügig durch die Hauptstadt durch. Wir fuhren auf der CA9 bis El Rancho und dann auf der Ruta 17 bis Cobán. Die Strecke ist wirklich wunderschön. Man fährt auf einer tollen Strasse durchs Gebirge, mit wunderschönen Aussichten auf die Bergketten von Verapaz. Es ist eine sehr kurvenreiche Strecke mit tollen Eindrücken (üppige Vegetation, Blumen, Felder, Nebelwälder, schöne kleine Dörfer…).

 

Cobán ist ernüchternd. Kein schöner zentraler Platz, keine schönen Gebäude und wenige Restaurants/Comedores, die auch noch früh (20-21 Uhr) dicht machen.

Dafür hatten wir aber ein nettes Hotel mit einem schönen Innenhof. Die ersten 2 Tage hat es viel geregnet, so dass wir leider keine Tagestouren unternehmen konnten.

 

Am 19.02 hat es aufgeklart und wir fuhren dann nach Lanquín durch eine herrliche Landschaft. In Pajal endet die Teerstrasse und eine gut zu befahrene Schotterpiste führt in das Dörfchen Lanquín, wo wir in dem kleinen Hotel Rabin ein Zimmer bezogen (mit kalter Dusche..brrrrr). Obwohl ein kleiner Ort und abgeschieden, ist es hier keineswegs ruhig. Ständig kreuzen Mini-Busse, Colectivos, etc. auf und entladen die Backpacker-Touristen. Es gibt einiges zu unternehmen in dieser Gegend: Rafting, Tubing, versch. Höhlen erforschen, Wandern, Reiten uvm. Die Attraktion sind allerdings die Kalksteinterrassen von Semuc Champey ca. 10 km entfernt.

 

Semuc Champey und der Viehtreck

Normalerweise bucht man eine komplette Tour (Kalksteinterrassen, Höhlen, Tubing) oder besteigt einen Pickup oder Lastwagen, der einem nach Semuc Champey bringt. Wir brauchen keines von beiden. Unser Moped wird ja wohl die 10 km spielend schaffen – dachte ich mir!!

So fuhren wir also vom Hotel los, hinter dem ganzen Viehtreck (Schlangen von Lastwagen und Pickups auf denen dicht an dicht Menschen standen und sich festhielten). Nach 2 km war Schluss mit lustig: eine starke Steigung mit Schlammpassage machte unser Weiterkommen unmöglich. Der Hinterreifen rutschte ständig weg. Cherie musste absteigen und ich rutschte langsam rückwärts bis zu einem sicheren Halt. Auf dem Rückweg wäre ich fast 2x auf die Schnauze gefallen. Und so waren wir dann wieder an unserem Ausgangspunkt, am Hotel.

Wir suchten und fanden ein Pickup, der mehrmals um den Marktplatz fuhr bis genügend Leute auf der Ladefläche waren. Und dann ging unser Treck auf Reisen. Die Strecke hatte es in sich. Berg- und Talfahrt auf einem Mulipfad, anders kann man diesen Weg nicht bezeichnen. Wir brauchten 1,5 Std. für die 10 km zum Naturpark Semuc Champey. Ohne Allrad-Antrieb geht hier nichts. Und mit dem Motorrad geht es nur, wenn überhaupt, wenn man alleine fährt und die Strecke absolut trocken ist. Vom Festhalten auf dem Pickup tun einem nach 1,5 Std. die Arme weh. Aber die Landschaft war einfach beeindruckend.

Im Park angelangt, nahmen wir zuerst den Weg zum Mirador (Aussichtspunkt). Der Weg ist rutschig und wahnsinnig steil. Nach 45 Minuten waren wir am Ziel und konnten die Terrassen von oben bewundern. Auf der anderen Seite ging’s fast genauso steil hinunter (uns blieb nichts erspart). Unten angelangt kommt man zu den Terrassen (glasklares Wasser in schönen Pools, die zum Baden einluden). Der Fluss fließt auf einer Seite unter die Terrassen hindurch und kommt 300 m weiter wieder ans Tageslicht. Fantastisch was die Natur hier geschaffen hat.

Spät nachmittags fuhren wir wieder auf dem gleichen Weg zurück. Geschafft aber glücklich gönnten wir uns im naheliegenden Pub ein gutes Essen und reichlich Bier.

 

Am 21.02 nahmen wir Abschied von Lanquín. Wir fuhren wieder zur Kreuzung bis Pajal. Man hatte uns gesagt, dass der Weg bis Fray Bartolome in gutem Zustand sei. Nur ca. 15 km Schotterpiste und dann soll eine gute Asphaltstrasse kommen. Die ersten 10 km waren in Ordnung, aber dann kamen die schlimmsten 26 km unseres Trips. Es war keine Strasse mehr, sondern ein übler Pfad mit Geröll, Stein- und Felsplatten, und das alles zu Zweit und mit voll beladener Maschine. Wir waren mehrfach nahe dran auf die Schnauze zu fliegen. Die Asphaltstrasse begann erst nach 36 Kilometer, für die wir über 3 Std. brauchten. Wir hätten besser nicht auf die Leute hören sollen und lieber über Cobán und Chisec nach Fray Bartolome fahren sollen.

 

Die Strasse von Fray Bartolome bis zur Kreuzung nach Poptún ist in tadellosem Zustand und landschaftlich ein Genuss. Früh nachmittags sind wir dann auf der Finca Ixobel eingetrudelt. Eine tolle Finca mit Wohnräumen, Cabanas, Baumhütten, Campground, Bar und einem kleinem Badesee. Eine wirklich schöne Anlage. Auch die Küche war hervorragend. Wir haben es uns hier 2 Tage lang richtig gut gehen lassen.

 

Unsere nächste Etappe war Rio Dulce, ca. 70 km südlich. Eine riesige Brücke verbindet den Ort mit der anderen Uferseite. Von hier aus kann man Bootstouren nach Livingston an die Karibik, durch Mangroven/Dschungel oder zum Lago Izabal unternehmen. Vielleicht lag es auch an der Hitze und Schwüle, aber der Ort hat uns überhaupt nicht gefallen (schmutzig, heruntergekommen). Schöner fanden wir da unsere kleine Motorradtour entlang des Sees Izabal nach El Estor.

 

Am 25.02.14 fuhren wir unsere letzte Etappe in Guatemala. Von Rio Dulce nach La Ruidosa, dann auf die stark befahrene Carretera del Atlántico CA9 nach Zacapa und Chiquimula. Von da aus schlängelte sich die Strasse durch die Berge (sehr schöne Landschaft) bis zu unserem Tagesziel Esquipulas. Es ist ein nettes Städtchen mit einer großen Basilika. Wir haben dort einen netten und lustigen Abend mit Einheimischen verbracht.

 

Guatemala ist ein wunderschönes und vielseitiges Land, mit sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Uns hat es hier sehr gut gefallen, aber die Zeit dieses Land ausführlicher zu entdecken war zu kurz.

 

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