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Bericht Mexico-1 (Baja California) 17.11 bis 01.12.2013 / 2400 Km

 

Route: Brawley – Calexico/Mexicali – San Felipe (MEX5) – Puertecitos – Ensenada (MEX3) – Guerrero Negro – San Ignacio – Mulegé – Loreto – Villa Constitución – La Paz (MEX1)

 

Kurz vor Calexico, in El Centro (USA), haben wir noch eine Haftpflicht-Versicherung fürs Motorrad abgeschlossen und Zollfrei Zigaretten eingekauft (US$ 16.- / Stange). Am Zoll in Calexico wird kein Visum bzw. Importbescheinigung fürs Moped ausgestellt. Wir mussten ca. 10 km weiter östlich zu einem anderen Grenzübergang und dort alle Grenzformalitäten erledigen (siehe Länderinfos). Nach ca. 2 Std. war alles erledigt und wir fuhren dann in Richtung San Felipe (MEX5).
Für Heidi war es ein Kulturschock: Müllberge, fürchterliche Strassen, halsbrecherische Autofahrer. Ich fand es wiederum spannend. Eine völlige andere Sprache, überall Tacos-Buden, buntes Treiben, laute Musik…alles eben etwas chaotischer.

 

In San Felipe bezogen wir ein nettes Hotel und machten am Abend das erste Mal Bekanntschaft mit der mexikanischen Küche. Am Hafen gab es leckere Fisch/Schrimp-Tacos, Reis + Bohnen + pikante Salsa. Das gute Essen, nettes Personal, Mariachi-Musik, tolle Stimmung und warmes Wetter versöhnten Heidi mit dem Chaos.

 

Am nächsten Tag machten wir einen kleinen Tagesausflug entlang der Küste bis Puertecitos. Die Küste liegt immer etwas abseits der Strasse und viele Wege zum Strand sind privat. Es gibt teils schöne Häuser, die aber ebenfalls in privaten Anlagen stehen. Viele hausen auch nur in alten Wohnmobilen. Auf über 80 km gab es keine Strandbar oder Imbissbude. Nur in Puertecitos (liegt am Arsch der Welt) fanden wir ein kleines Restaurant (das einzige), wo wir was zu Trinken und zu Essen bekamen.

Ansonsten fehlt es hier absolut an Infrastruktur. Uns hat dieser Küstenabschnitt nicht sonderlich gefallen.

 

Am 20.11 verließen wir San Felipe und fuhren über die Sierra nach Ensenada. Die Strecke ist wirklich schön und abwechslungsreich. Ensenada ist eine riesige Stadt, viel Verkehr und…einfach chaotisch. Wir sind nicht lange geblieben; 1x Volltanken, 2 Kaffees und dann raus aus diesem Moloch und weiter in den Süden.

 

Einer der schönsten Abschnitte für uns war die Fahrt durch die Sierras – von El Rosario bis Guerrero Negro. Eine super Motorrad-Strecke, Berg- und Talfahrt mit engen Kurven durch eine tolle Landschaft mit riesigen Kakteenwälder, Steinwüste und Palmenoase (Catavina).

 

Weitere schöne Abschnitte im Süden waren San Ignacio (kleine Oase mit Palmen und alter Missionskirche) und Mulegé, wo wir 3 Tage verbrachten. Unsere Bleibe in Mulegé war das kleine Hotel Las Casitas, mit einem super Innenhof voller Pflanzen und Blumen. Eine wahre kleine Oase der Ruhe, und mit einer sehr guten mexikanischen Küche. Wir unternahmen von dort aus kleinere Ausflüge in der Nähe von Mulegé und an die Bahiá de Concepción. Schöne tolle Buchten mit türkisblauem Meer und feine Strände, fast alle von kanadischen/amerikanischen Wohnmobilen belegt.

Man könnte hier auch Zelten, aber es gibt kein Wasser, keine Dusche, kein Schatten, nur Plumpsklos und auch keine Einkaufsmöglichkeiten. Die schönsten Küstenabschnitte der Baja liegen zwischen Mulegé und Loreto.

 

Hinter Loreto, in den Bergen, liegt die schöne Missionskirche San Javier. Die Strasse dorthin ist teils asphaltiert und in einem recht gutem Zustand. An manchen Stellen fliesst vom naheliegenden Bach ständig Wasser über die Strasse. Eine dieser Stellen wurde uns zum Verhängnis. Obwohl wir relativ langsam hindurchfuhren, ist das Hinterrad einfach weggerutscht. Wir 2 und das Motorrad sind einfach auf dem Wasserfilm ausgerutscht, gefallen und dahin geschlittert. Uns ist nichts passiert, aber der Gepäckträger ist wieder mal gebrochen.

 

Nach dieser „Rutschpartie“ fuhren wir noch bis Villa Constitución und fanden ein schönes nagelneues Hotel (für nur MP 400.-). Der Besitzer des Hotels ist Mechaniker und hat auch eine kleine Werkstatt. Er hat uns am nächsten Tag den Gepäckträger gerade gebogen und geschweisst (für lächerliche MP 150.-). Seine Frau führt das naheliegende Restaurant und kocht vorzüglich. Auch hier waren alle extrem nett und sehr hilfsbereit.

 

Unsere nächste und letzte Etappe auf der Baja California war La Paz. Eine ruhige aber verkehrsmässig chaotische Stadt. Wir entschieden uns nicht weiter in den Süden nach Los Cabos zu fahren, sondern am 01.12 die Fähre nach Topolobampo (aufs Festland) zu nehmen.
La Paz hat eine schöne Strandpromenade (El Malecon) mit vielen kleinen Restaurants. Und im Norden, ca. 30 Km von der Stadt liegt die Playa El Tecolote. Ein fantastischer Strand mit kleinen Essensbuden.
Wir verbrachten dort den ganzen Nachmittag und trafen wieder Bill, den wir aus einer misslichen Lage in Loreto geholfen haben (sein Türknopf war abgebrochen und er konnte nicht mehr aus seinem Motel-Zimmer. Wir hatten das Zimmer nebenan, und gaben ihm eine Zange/Schraubenzieher damit er sich befreien konnte).
Bill verbringt hier den Winter. Zum Abschluss unserer „Baja-Tour“ haben wir zusammen noch einen schönen Abend in einer Strandbar von La Paz verbracht.

 

Bericht Mexico-2 (Zentral) 02.12 bis 19.12.2013 / 2200 Km

 

Route: Topolobampo – Ciudad Obregon (MEX15) – Culiacan – Mazatlan – Escuinapa – San Blas – Santa Cruz – Puerto Vallarta – Barra de Navidad (MEX200) – Autlán de Navarro (MEX80) – Jocotepec – Ajijic – Chapala

 

Nach einer ruhigen Überfahrt von ca. 7 Stunden sind wir gegen 22 Uhr in Topolobampo eingetroffen. Unser Hotel Marina lag nur ca. 1 km vom Fährhafen entfernt. Selbst zu dieser späten Stunde, wurden wir sehr freundlich und herzlich empfangen (man hat uns sogar 4 Dosen Bier als Willkommensgruss geschenkt).

 

Am nächsten Tag fuhren bis Los Mochis und von da aus auf der Autopista Cuota (gebührenpflichtige Schnellstrasse; von einer Autobahn kann man hier nicht reden!) nach Ciudad Obregón; unseren geplanten Startpunkt für den Kupfercanyon.

 

Familienanschluss in Ciudad Obregón

Aus einem Reisebericht haben wir uns das kleine Hotel Tauro ausgesucht. Schon bei der Ankunft wurden wir herzlich von Jorge dem Besitzer empfangen.

Am selben Abend wurden wir von Jorge zum „Tamales-Essen“ eingeladen. Wir fuhren zu seinem Elternhaus und lernten dort die ganze Familie (13 Kinder!) kennen. Alle stellten sich mit Nummern vor (Jorge ist Nummer 5); die Nummern konnte man sich nämlich einfacher merken als die verschiedenen Namen; es war ein echt lustiger Abend.

Wir waren in einem ruhigen Stadtviertel untergebracht; man kennt den Nachbarn, der Parkplatzwächter, die Kaffee-Frau aus dem naheliegenden Oxxo, Eberto unseren Nachtportier, eben wie bei uns zuhause.

 

Zusammen mit Jorge machten wir einen Ausflug durch El Valle del Yaqui; das grösste Weizenanbaugebiet von Mexiko. Wir besuchten einen bekannten Landwirt von Jorge und eines der Yaqui-Dörfer (enorme Polizei- und Militärpräsenz).

An diesem Tag organisierte Jorge auch einen Reporter/Fotograf. Wir wurden interviewet und der Artikel erschien am nächsten Tag mit Fotos in der Zeitung (siehe hier).

 

An einem Abend ging Jorge mit uns in eine Art „Taqueria“, wo es tolle Fleischgerichte gab. Die mitgebrachte Tequila-Flasche und die Bierdosen waren schnell „vernichtet“. Später trafen wir noch Francisco (Bruder Nr. 6), mit dem wir noch durch 2 Night-Bars zogen und frühmorgens bei ihm Zuhause die letzten Drinks tranken. Ein feuchtfröhlicher Abend.

 

Ein weiterer schöner Ausflug war die Fahrt an die Küste nach San Carlos. Wir fuhren in Jorges Auto nach Guaymas und dann nach San Carlos. Eine sehr schöne felsige Küste mit tollen Stränden. Wir bekamen sogar Delphine zu Gesicht.

 

Ich lag auch 2 Tage flach – Montezumas Rache hatte zugeschlagen (Erbrechen, Fieber, Durchfall – das ganze Programm!). Auch hier hat sich Jorge rührend um mich gekümmert. Er hat Medikamente + Elektrolytlösung besorgt – uns es hat geholfen.

 

Jorge ist nicht nur ein toller Gasgeber, sonder auch eine wahre Quelle an Infos. Wir haben in dieser Zeit eine ganze Menge über Politik, Wirtschaft, Korruption, Geschichte, Kultur, etc. über die Region und Mexiko erfahren.

 

Sicherheitsrisiko in den Sierras

Schon am 2. Tag nach unserer Ankunft wusste ich, dass es mit dem geplanten Trip in den Kupfercanyon nichts wird. Wir haben mit allen möglichen Leuten ausgiebig über unser Vorhaben gesprochen – und alle meinten einhellig wir sollen es bleiben lassen und auf keinen Fall alleine diese Strecke mit dem Motorrad befahren.


Momentan herrscht dort wieder Ausnahmezustand. Rivalisierende Banden bekriegen sich (Morde, Entführungen, etc.) und kämpfen um die Vormachtsstellung in der Gegend. Und gerade auf der Strecke (Obregón, Rosario, San Nicolas), die wir nehmen wollten, sind angeblich solche Übergriffe keine Seltenheit.


Eine Alternative wäre die Fahrt mit dem Zug von El Fuerte nach Creel gewesen. Diese Strecke ist sicher, aber wir hätten das Motorrad irgendwo unterstellen und voll umdisponieren müssen, ohne einen eigenen fahrbaren Untersatz zu haben.

Wir lassen also die Vernunft siegen und streichen dieses Vorhaben. Es gibt ja in Mexiko noch viele andere schöne Flecken, die es zu entdecken gibt.

 

Am 10.12 fuhren wir also wieder in den Süden. Der Abschied nach 7 Tagen fiel schwer. Wir haben uns in Obregón sauwohl und sicher gefüllt, nicht zuletzt dank Jorge sowie all den netten und freundlichen Leuten, die wir dort kennenlernten.

 

In Culiacan haben wir das erste Mal in einem Stundenhotel übernachtet. Zuerst begriff ich nicht, warum ich 12 Stunden nach dem Check-in wieder auschecken sollte. Ich dachte das Zimmer wäre schon verbucht! Und dann klingelte es! Wir haben dann eben 2 x 12 Std. gebucht und bezahlt. Es war ein schönes, geräumiges und mit Spiegeln versehenes Zimmer, ganz in Rot gehalten – und das Moped hatte in dieser Nacht eine eigene Garage.

 

Von La Cruz über Mazatlán, Escuinapa de Hidalgo bis kurz vor Tepic fuhren wir auf der „Cuota“ MEX15 (gebührenpflichtige Strasse). Es ist zwar nicht ganz billig, aber diese kostenpflichtige Strasse ist meistens in einem besseren Zustand als die „Libre“ (kostenlose Strasse). Man kommt auch viel schneller voran und erspart sich auch hunderte von Topes und Bombenkrater.

 

Topes und Bombenkrater

Topes bzw. Reductores de Velocidad (Geschwindigkeitsbegrenzer) sind auf der Strasse liegende Hindernisse bzw. Hürden. Es gibt sie in allen Formen: flach, hoch, rund und rutschig, schmal oder breit, bemalt oder nicht. Sie werden oft durch ein Schild angekündigt, aber meistens tauchen sie unangekündigt auf und wehe man übersieht sie. Man sollte sie nur im Schritttempo überfahren, sonst haut es einem das Gebiss raus und das Federbein schlägt voll durch.

Die Bombenkrater (kleine bis grosse runde und teils sehr tiefe Löscher im Asphalt) sind lebensgefährlich. Du fährst viel KM auf einer guten Strasse und plötzlich tauchen diese Dinger auf. Wer da rein fährt braucht entweder eine neue Felge oder einen Krankenwagen. Man muss also ständig auf der Hut sein und die Strasse im Auge behalten.

 

Kurz vor Tepic sind wir nach San Blas abgebogen, ein kleines Städtchen am Pazifik. Das Klima dort ist feucht und warm, mit einer subtropischen Vegetation.

Dort fanden wir eine kleine Unterkunft (Hotel Morelos) für MP 200.-, mit einem kleinem Patio, einem weißen Pelikan als Haustier und einem sicherem Parkplatz fürs Motorrad. Wir blieben 3 Tage. Es gibt dort einige schöne Strände, wie z.B. die Playa de los Cocos mit schönen und günstigen Unterkünften. An einem Tag fuhren mit dem Boot durch die Mangrovenwälder in die Tobarra. Unterwegs sieht man viele Vogelarten, Wasserschildkröten und Krokodile. Die Besichtigung eines Krokodilariums, wo kleine Krokodile herangezüchtet und später ausgesetzt werden, stand ebenfalls auf dem Programm.

In den Comedores etwas außerhalb von San Blas kann man tollen Fisch für wenig Geld essen (Marlin-Steak und Langostinos).

 

Von San Blas fuhren weiter die Küste entlang und durch Urwälder bis Santa Cruz, mit einer schönen Bucht und tollen Stränden (Manzanita). Weiter auf der Küstenstrasse ging’s bis Punta de Mita. Wir wollten den Leuchtturm bzw. den Küstenabschnitt anschauen, aber vergeblich. Obwohl Strassen dorthin führen, kommt man nicht an die Küste. Alles ist in privater Hand und nur mit einem Ausweis kann man durchfahren.

Wir fuhren weiter und durchquerten Puerto Vallarta, eine ziemlich große und weitläufige Stadt. Auch weit nach Vallarta, entlang einer wirklich schönen Küste, reiht sich ein Hotel an das andere. Wunderschöne Anlagen in allen Preisklassen. Aber auch hier kommt man kaum an die Strände.

 

Der weitere Verlauf der MEX200 ist sehr kurvenreich, führt durchs Landesinnere über kleinere Bergketten und durch große Wälder. Es führen viele Wege in Richtung Küste und an angeblich tolle Strände. Die Anfahrt ist aber meist beschwerlich (dirt road) und es gibt keine Infrastruktur, oder es stehen wieder private Anlagen ohne Zutritt.

Wir fuhren bis Melaque bzw. Barra de Navidad. Es sind beides kleinere Badeorte, nicht so überlaufen, mit schönen Stränden und kleinen schnuckeligen Bars/Restaurants. Man kann hier durchaus einige Tage verbringen und sich ausruhen.

 

Unser nächstes Ziel war der Lago de Chapala südlich von Guadalajara. Von der Küste nimmt man die MEX80. Es ist eine tolle und kurvenreiche Strecke, mit zum Teil richtigen steilen Berg- und Talfahrten, vor allem vor und nach Autlán de Navarro. Von Autlán bis Cocula de Allende fährt man auf einer Hochebene. Rechts und links der Strasse sieht man viele Agavenfelder aus dem der feine Tequila gewonnen wird.

Es soll über 900 Tequila-Marken geben! Besonders schmackhaft ist der Tequila „Anejo“ (in Eichenfässer gelagert); man trinkt ihn pur, wie ein guter Whisky.

 

Unser Etappenziel an diesem Tag war der Chapala-See. Da wir in Chapala kein passendes Hotel fanden, sind wir wieder in den kleinen Ort Ajijic gefahren. Unser keines Hotel lag direkt am Zocalo, und ich durfte die Maschine in die Rezeption fahren und in einem kleinen, gerade nicht genutzten Büro einparken.

Ajijic ist ein hübsches kleines Örtchen, mit gepflasterten Gassen, viele bunten Häuser mit tollen Wandmalereien, kleine Restaurants mit schönen Innenhöfen bzw. Gärten, Kunstläden, nette Cafés. Es gibt sogar ein deutsches Restaurant, wo wir endlich mal wieder „Wiener Schnitzel“ essen durften. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

Bericht Mexico-3 (Zentral) 20.12.13 bis 07.01.2014 / 2000 Km

 

Route: Chapala – Zapotlanejo – Tepatitlán – Arandas (84) - Cuerámo – Irapuato – Celaya (46) – San Miguel de Allende (51) – Dolores de Hidalgo – Guanajuato – Querétaro – Toluca (55/126) – Nevado de Toluca – Ixtapan de la Sal – Guernavaca – Tepoztlán – Izucar de Matamoros (160) – Huajuapan - Oaxaca

 

Die Großstadt Guadalajara haben wir großräumig umfahren. Wir sind über Tepatitlán, Arandas und Irapuato nach Celaya gefahren. Wir hatten Celaya als Weihnachtsbasis bzw. Ausgangspunkt für Tagestouren ausgesucht. Doch die Stadt und das Hotel waren nicht das was wir wollten. Wir sind ein bisschen in der Gegend herumgefahren und haben schließlich eine schöne Bleibe für die Feiertage in Dolores de Hidalgo gefunden. Unser Hotel lag nur 200 m vom Zocalo entfernt.

 

Dolores ist bekannt als die Wiege der mexikanischen Unabhängigkeit (Aufstand gegen die Kolonialmacht angeführt von Padre Miguel Hidalgo). Es ist eine extrem saubere Stadt, mit einem gemütlichen Zocalo, einem schönen historischen Stadtkern und einer riesigen Kirche. Ein großer Christbaum und unzählige Krippen schmückten den Hauptplatz. Und wie immer waren die Leute sehr nett und hilfsbereit.

Auf dem Zocalo wurden alle möglichen Sorten von „Nieves“ (Eis) verkauft. Habt ihr schon mal „Schrimp-Eis“, „Guacamole-Eis“, „Tequila-Eis“, „Bier-Eis“ probiert? Gewöhnungsbedürftig, aber ausgesprochen lecker!

 

Von Dolores aus besuchten wir die Kolonialstadt San Miguel de Allende, mit ihren gepflasterten Strassen und bunten Häuser. Immer wieder toll sind die Patios, die sich hinter den Häusereingängen verbergen.

Ein weiterer Abstecher war die Fahrt durch die Sierras nach Guanajuato, wo wir das Museo de las Momias besuchten. Guanajuato liegt in einem Talkessel, durchzogen von unzähligen Tunneln, mit einer wirren Straßenführung. Die Stadt ist dreckig und die Verkehrsführung ist chaotisch. Uns hat es hier nicht gefallen – wir sind schnell wieder aus der Stadt geflüchtet.

 

Am 27.12. sind wir bei starkem Regen (der erste nach über 3 Monaten) aus Dolores abgereist und nach Toluca gefahren. Der Verkehr nahm stetig zu; man merkt dass Mexiko-City nicht weit entfernt ist. Wir verbrachten einen netten Abend im „Essviertel“ und genossen in einer kleinen Bar ausgefallene Biere (2 davon waren leckere mexikanische Biere mit 8,5 bzw. 10,5° Alkohol!). Wir blieben nur 1 Nacht und fuhren am nächsten Tag in die Berge zum Vulkan Nevado de Toluca. Eine kleine Strasse schlängelt sich durch Wälder den Berg hinauf, immer wieder mit tollem Ausblick auf den Vulkan. Man fährt auf über 3500 m Höhe. Wir hatten einen wunderschönen sonnigen Tag und die Fahrt durch die Berge und Täler war traumhaft. Über Coatepec, Ixtapan und Puente de Ixtla fuhren wir an diesem Tag noch bis Guernavaca.

 

Auf der Suche nach einem Hotel gelangten wir in eine Sackgasse mit schönen Häusern. Beim Umdrehen und wieder hinausfahren forderte uns ein Mann per Handzeichen anzuhalten. Auweia, haben wir was falsch gemacht? Nein, er wollte nur wissen woher wir kommen. Im Verlauf des Gesprächs sagte er, wir sollen doch absteigen und mit auf einen Kaffee hineinkommen. So lernten wir Luis (auch Motorradfahrer) und Carla kennen. Sie haben ein wunderschönes Anwesen mitten in der Stadt. Wir unterhielten uns lange über Gott und die Welt und über unsere Reise. Es wurde spät und wir wurden eingeladen bei ihnen zu übernachten.

Da sie für den Abend schon eine Verabredung hatten, gingen wir später alleine ins Stadtzentrum. Wunderschöner Zocalo, tolle Gebäude, nette Gassen mit vielen Kneipen und Restaurants. Wir wären gerne noch länger geblieben, aber wir wollten weiter nach Oaxaca um dort Neujahr zu verbringen.

Die Gastfreundschaft der beiden war einfach umwerfend.

 

Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir über Tepoztlán nach Izucar de Matamoros. Ab da wurde die Strecke richtig kurvig und landschaftlich wunderschön. Immer wieder nette malerische Dörfer, tolle Fernsicht auf die Berge, Kakteen, Flüsse. Eine wunderschöne Strecke. Übernachtet haben an diesem Abend in Huajuapan in einem kleinen Hotel.

 

Am 30.12 trudelten wir Oaxaca ein. Die Stadt, umgeben von Bergen, gefiel uns auf Anhieb. Nach langer Suche fanden wir ein kleines Hotel „El Atrío“ nahe dem Zentrum. Das Motorrad wurde in einem naheliegenden Parkhof sicher untergebracht.

 

Oaxaca ist eine wirklich tolle Stadt. Viele Kolonialbauten, Kunstgalerien, Märkte und tolles Essen. Sehenswert ist der Convento de San Domingo mit dem angrenzenden Museo de las Culturas de Oaxaca (Geschichte der hiesigen Kulturen, von der prehispanischen Zeit bis nach der mexikanischen Revolution). Das Museum beherbergt auch moderne Kunstgegenstände und Funde aus Grabbeilagen vom Monte Alban.

Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Jardin Etnobotanico, ein speziell angelegter ethnobotanischer Garten mit Pflanzen aus allen Klimazonen Oaxacas.

Oaxaca hat auch eine lange geschäftige Fußgängerzone, wo viele Händler ihre Waren anbieten und in der es viele Galerien, Geschäfte, Schmuckboutiquen, Cafés, etc. gibt. Für Frauen das reinste Einkaufsparadies.

 

Der große Zocalo, mit der angrenzenden Kathedrale und den vielen kleinen Restaurants und Cafés, ist ebenfalls ein Anziehungspunkt der Stadt. Der große Markt Mercado Benito Juarez, hinter dem Zocalo, muss man besucht haben. Hier werden alle mögliche Waren (Früchte, Chilis, Gewürze, Gemüse, Mezcal, Kakao, Textilien, etc.) angeboten. Dort findet man auch eine hiesige Spezialität: fritierte Heuschrecken!

Oaxaca hat eine fantastische und sehr vielfältige regionale Küche. Besonders geschmeckt haben uns die Gerichte mit den hiesigen Moles (Saucen) – ein Genuss.

 

Während unseres Aufenthaltes haben wir auch eine Tagestour ins Hinterland unternommen und u.a. el Arbol de Tule (angeblich der dickste Baum der Welt), das Städtchen Mitla mit den Ausgrabungsstätten und die versteinerten Wasserfälle Hierve el Agua besichtigt.

 

Besuch aus der Heimat

Wir laufen auf einer kleinen Strasse, stehen an einer Kreuzung und ein Wagen kommt uns entgegen, in dem Michael und Annette sitzen! Wir wussten dass sie in Oaxaca Halt machen, aber so einen Zufall gibt es selten!

Es war schön Michael + Annette, gute Bekannte aus der Heimat, die Urlaub in Mexiko machen, zu treffen und zusammen mit ihnen einen Abend in Oaxaca zu verbringen.

 

Wir haben uns am 14.12. aus der Heimat per DHL Ersatzteile fürs Motorrad schicken lassen. Am 07.01. waren sie immer noch nicht da. Alle Nachfragen über deren Verbleib blieben bisher ergebnislos.

 

 

Bericht Mexico-4 (Süd-Ost) 08.01.14 bis 26.01.2014 / 2100 Km

 

Route: 0axaca – Puerto Angeles (178) – Zipolite – Huatulco – Salina Cruz (200) – Matias Romero (185) – Acayucan – Villahermosa – Frontera (180) – Ciudad del Carmen – Campeche – Hopelchén (261) – Uxmal – Merida – Celestún (281) – Cancún – Playa del Carmen (307)

 

Unser heutiges Ziel ist die Pazifikküste. Frühmorgens nahmen wir Abschied von Oaxaca, natürlich ohne die Ersatzteile. Bis Miahuatlan ist die Strecke (Route 178) sehr gut ausgebaut und man kommt zügig voran. Aber danach ging’s ins Gebirge, durch die Sierra. Die Kurven, Schlaglöcher, etc. haben wir nicht gezählt. Dennoch ist diese Strecke landschaftlich sehr reizvoll. Man passiert viele kleine Dörfer, hat eine fantastische Fernsicht auf die umliegenden Berge und sogar aufs Meer, und auf der anderen Seite der Sierra geht’s ständig bergab durch üppigen Dschungel. Für die Strecke von 250 km bis ans Meer haben wir fast 6 Stunden gebraucht.

 

In Zipolite haben wir uns in ein kleines Strandhotel eingemietet, mit direktem Blick aufs Meer und dem großen langen Strand. Zipolite ist wie ein kleines Hippie-Dorf; viele Künstler, alt gewordene Hippies, nette, gute und bezahlbare Lokale. Was hier wieder an Mengen „weet“ geraucht wird ist unglaublich! Mit einem schönen langen Strand und ein recht warmes Meer (ideal für mich als Warmduscher) fühlt man sich hier auf Anhieb wohl.

Wir hatten sogar das Glück vom Strand aus eine Walmutter und ihr kleines zu beobachten wie sie aus dem Wasser sprangen.

Eines Morgens trafen wir Arturas, den wir bereits auf der Fähre in La Paz (Baja California) kennenlernten. Er spazierte gemütlich mit dem Kinderwagen und seine kleine Tochter am Strand. Er, seine Frau und 2 Freunde haben ein großes Haus (U$ 500.-/Monat) gemietet und verbringen dort 2-3 Monate Ferien. Es war eine große Wiedersehensfreude.

Wir verbrachten insgesamt 3 Tage an diesem schönen Fleckchen Erde.

 

Am 12.1 fuhren wir die Küstenstrasse entlang bis Salina Cruz, dann weiter über La Ventosa nach Acayucan. In der Gegend um La Ventosa stehen unzählige große Windräder. Es ist die engste Stelle zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifik. Wenn es hier windet (und das tut es fast jeden Tag), dann kommt es schon mal vor, dass der Wind einen großen Laster von der Strasse fegt. Wir haben natürlich wieder einmal vollen Seitenwind abbekommen und fuhren eine zeitlang in böser Schräglage!

In Acayucan waren wir nur eine Nacht, haben aber viele nette Leute getroffen, plauderten viel und verbrachten einen tollen Abend.

Von Acayucan fuhren wir auf der Autopista bis Villahermosa (Tabasco) und weiter auf der Route 180 nach Frontera. Es war die schlechteste Strasse von ganz Mexiko, mit hunderten tiefen Bombenkratern im Asphalt. Und alle Autos, LKWs, Mopeds, etc. fuhren Schlangenlinie um diesen mörderischen Gebilden aus dem Wege zu gehen. Unser Tagesziel war Ciudad del Carmen. Die Stadt liegt zwar sehr schön zwischen Meer und einer riesigen Lagune, aber sonst hat sie nicht viel zu bieten. Unser Zimmer war auch nicht der Hit; schimmlige Wände, fehlende Klobrille, kein Wasser, ein Türschloss, das nicht schloss. Erst nach energischem Reklamieren wurden die meisten Beanstandungen (der Pilzgeruch blieb aber) behoben.

 

Die Fahrt von Ciudad del Carmen bis Campeche war wunderschön. Man fährt fast 200 km lang ständig an der Golfküste entlang, mit kilometerlangen einsamen Stränden! Campeche selbst hat einen sehr schönen renovierten historischen Stadtkern und (wie so oft) einen schönen Zocalo, eine imposante Kirche und Überreste von alten Stadtmauern.

Von Campeche nahmen wir die Route 261 nach Hopelchén in Richtung Uxmal. Diese Strecke, auch bekannt als die Ruta Puuc, führt an vielen Maya-Ruinen vorbei. Uns hat die Mayastätte Kabah gut gefallen. Dort lernten wir Anita + Günther aus Österreich kennen. Wir haben zusammen in Santa Elena in einer netten kleinen Palapa-Anlage übernachtet. Am nächsten Tag sind wir alle gemeinsam im Auto von Anita nach Loltún gefahren; eine oder die größte Höhle von Mexico. Nur 2,5 km von 6 km sind erschlossen, aber der Besuch hat sich gelohnt. Nachmittags fuhren wir dann nach Uxmal; eine imposante Maya-Anlage mit Pyramide, Tempel, Ballplatz und anderen Gebäuden mit tollen Ornamenten. Die Anlage ist wirklich sehenswert. Abends haben wir noch die Sound- und Lightshow angeschaut; in völliger Dunkelheit, mitten im Dschungel, werden die Pyramide und die Gebäude in unterschiedlichen Farben angestrahlt. Das hatte was Magisches!

 

Nächster Halt auf unsere Reiseroute war Merida (Yucatan). Sehenswert waren das anthropologische Museum und der Stadtkern mit seinen Zocalos, alten Kirchen und Restaurants. Wir machten einen Tagesausflug ans Meer nach Celestún. Dort sind wir per Boot in das Biosphärenreservat gefahren und haben die große Kolonie von Kubaflamingos besichtigt. Wir haben uns ganz nahe an die Vögel herangepirscht; ein wunderschöner Anblick. Zuletzt fuhr der Captain noch durch einen Mangroven-Kanal zu einer Frischwasser-Quelle in der man baden konnte. Während Anita in das klare kühle Wasser sprang und schwamm, machte mir unser Captain ein Zeichen ich solle ihm folgen. Und ratet mal was dann kam! Keine 30 m von der Stelle an der Anita badete, lag ein Krokodil regungslos im Wasser. Der Pool zum baden und der Tümpel wo das Krokodil lag sind miteinander verbunden! Der Captain meinte, die Krokodile seien ungefährlich, essen nur Flamingos und hätten keine Zähne. Ich dachte mir nur: Du kannst mir lange was vom Storch erzählen, mich kriegen da keine 10 Pferde rein. Als wir Anita die Geschichte erzählten, und ihr natürlich das Beweisfoto zeigten, musste sie dann doch etwas schlucken.

 

Am 20.01 fuhren direkt von Merida nach Cancún und mieteten uns im Zentrum in ein kleines Hotel ein. Cancún selbst ist keine schöne, anziehende Stadt. Etwas in Norden liegen ein paar Strände, wo jedermann Zugang hat und wo man auch in kleinen Restaurants frischen Frisch serviert bekommt. Die richtig schönen Strände und entsprechenden Hotels liegen jedoch in der Zona Hotelera im Osten der Stadt. Man muss es gesehen haben! Auf einer Strecke von 20 km steht ein Pracht-Hotel nach dem anderen. Und natürlich haben so normalsterbliche wie wir keinen Zutritt zu irgendeinem dieser schönen Strände!

Wir machten einen Tagesausflug per Boot zur Isla de las Mujeres. Es gibt dort sehr schöne Strände und Korallenbänke wo man Schnorcheln kann.

 

Meine Ersatzteile sind nach wie vor nicht angekommen. Nach langer Suche in Cancún wurde ich aber fündig. Ein Händler kann mir angeblich in 4-5 Tage ein passendes Ritzel und die Kette besorgen.

Da wir nicht so lange in Cancún bleiben wollten, fuhren wir am 23.01 nach Playa del Carmen. Die Suche nach einem bezahlbaren Hotel war nicht einfach. Zum Glück kam uns ein einheimischer Mopedfahrer zur Hilfe, mit dem wir etliche Hotels abklapperten bevor wir das passende (Hotel Jabines) fanden. Es hat einen großen Innenhof zum Parken des Motorrades und liegt nur 3 Querstrassen vom Strand entfernt. Was soll man über Playa del Carmen schreiben? Einkaufsparadies (Horror für Jean-Luc!!), nette Lokalitäten, viel Trubel, tausende von Touristen, überfüllte Strände…

Wir verbrachten dort einen sehr netten Abend mit Alejandra + Alfonso, zwei Bekannte von Anita und Günther. Alfonso ist ein kleiner Künstler und macht u.a. Schmuck aus Korallen. Besonders unterhaltsam waren die Geschichten aus seiner Hippie-Zeit und seine Erlebnisse an der Riviera Maya, zu Zeiten als noch die Strände unverbaut waren und man noch ungestört auf der Pyramide von Tulum nächtigen konnte.

Luis + Carla, unsere Freunde aus Guernavaca, waren am Wochenende in Cancún und haben uns in Playa del Carmen besucht. Es war ein tolles Wiedersehen. Wir haben ca. 30 km südlich von Playa gemeinsam den Nachmittag an einem „noch“ recht einsamen Strand verbracht.

 

Bericht Mexico-5 (Süd-Ost) 27.01.14 bis 09.02.2014 / 2000 Km

 

Route: Playa del Carmen – Cancún – Tulum – Felipe Carrillo Puerto (307) – Majahual –Xcalak – Bacalar – Escarcega – Palenque (186) – Ocosingo – San Cristobal de las Casas (199) – Chiapa de Corzo – Comitán (190) – La Mesilla

 

Am 27.01 nahmen wir Abschied von Playa del Carmen und von unseren Freunden Anita + Günther aus Österreich. Wir fuhren wieder direkt nach Cancún zum Motorradhändler. Er hat leider nur ein 17er Ritzel (statt ein 16er) besorgen können, aber besser als nichts. Mit der neuen Kette hat es auch nicht geklappt. Danach fuhren wir wieder in Richtung Süden bis Tulum. Alleine fürs Parken des Motorrads an den Ruinen wollten sie uns MP 80.- abknüpfen. Wir verzichteten auf das Vergnügen und fuhren dann noch gemütlich bis Felipe Carrillo Puerto, wo wir übernachteten und das neue Ritzel einbauten.

 

Am darauffolgenden Tag fuhren wir wieder an die Karibik nach Majahual. Es ist ein kleines Dorf direkt am Meer und besteht aus einer kurzen geteerten Strasse, einer kleinen Fußgängerzone, ein paar Restaurants und preiswerte Unterkünfte (MP400.-). Im Vergleich zu Playa del Carmen ist es hier richtig ruhig. Die kleinen Strände sind nicht überfüllt und man fühlt sich wohl. Das Angebot an Fisch ist reichlich und einige der Restaurants kochen vorzüglich. Majahual ist auch Anlegeplatz von Kreuzfahrtschiffen, wobei es an den Tagen an denen die Kreuzfahrer in das Dorf kommen sehr beschaulich zugeht. Südlich von Majahual gibt es auch einige Resorts (nicht ganz billig) mit schönen Anlagen und fantastischen Stränden.

Das kleine Dorf Xcalak, ca. 70 km im Süden, ist den Abstecher nicht wert. Viele Bretterbuden, keine schönen Strände und unmögliche Strassen.

Wir haben uns in Majahual richtig wohl gefühlt und würden jederzeit wiederkommen.

 

Zurück auf der Hauptstrasse fuhren wir bis Bacalar, das Örtchen mit der bekannten Süsswasserlagune. Wir hatten leider kein schönes Wetter. Es regnete und das angeblich schöne blaue Wasser der Lagune bekamen wir nicht zu Gesicht. Warum dieser Ort den Beinamen „Pueblo Mágico“ trägt, ist uns schleierhaft. Es ist kein attraktives Städtchen, es hat keinen schönen Zocalo und nachts treiben sich komische Gestalten herum. Wir haben uns hier nicht sonderlich wohl gefühlt.

 

Von Bacalar fuhren wir am 01.02 direkt nach Palenque. Die Strasse bis Escárcega ist sehr gut ausgebaut und die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll. Die Gegend um Xpuzil und Conhuas ist voll von Maya-Stätten, die tief im Dschungel liegen. Die Landschaft um Palenque herum ist sehr hügelig. Wir haben uns in einer Cabana im Hotel Maya Bell einquartiert. Es liegt wunderschön im Dschungel, nur ca. 400 m vom Eingang zu den Ruinen entfernt. Es hat einen Camping + Trailer Park, Palapas mit Hängematten und ein eigenes Restaurant. Eine wirklich schöne Anlage. Nachts hört man die Brüllaffen schreien; etwas unheimlich.

Am nächsten Tag liefen wir frühmorgens zum Eingang der Maya-Stätte. Sie liegt wunderschön im Dschungel und hat ein besonderes Flair. Wir verbrachten fast 4 Stunden in der Anlage und in dem naheliegenden Museum. Besonders gefallen hat uns auch der Teil am Ausgang der Anlage, mit einem wunderschön angelegten Waldweg sowie kleinen Wasserfällen und Wasserbecken.

Nach der Besichtigung der Anlage entschieden wir uns noch zu einem Ausflug mit dem Motorrad. Zunächst fuhren wir nach Misol-Ha. Es ist ein schöner Wasserfall, aber der Eintritt von MP 60.- ist es nicht wert. Wir hätten lieber gleich nach Agua Azul fahren sollen, zumal es über 70 km one-way von Palenque entfernt liegt. Der Eintritt ist nicht gerade billig (MP 80.-) aber die Wasserfälle und Wasserbecken (türkisblaues Wasser) sind echt sehenswert. Man sollte hier einen ganzen Tag einplanen oder besser gleich vor Ort übernachten.

 

Die Strecke von Palenque über Ocosingo bis San Cristobal de las Casas ist extrem kurvenreich, aber landschaftlich wunderschön. Hohe Bergketten, kleine Bergdörfer und tolles Panorama. Für die Fahrt von Palenque nach San Cristobal de las Casas muss man ca. 5-6 Stunden einrechnen. In San Cristobal haben uns in ein nettes Hotel mit tollem Innenhof einquartiert. Es liegt ca. 5 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Sehr angenehm sind die beiden Fußgängerzonen mit vielen kleinen Kneipen und Restaurants. San Cristobal liegt auf über 2000 m und nachts wird es empfindlich kalt. Am 06.02 unternahmen wir einen Tagesausflug und fuhren über die alte Gebirgstrasse durch die Sierra bis nach Chiapa de Corzo, wo wir die Tickets für den Ausflug in den Canyon del Sumidero (Nationalpark) kauften. Mit dem Boot fährt man zunächst auf dem Fluss und biegt anschließend in den Canyon ein. Die Felsformationen und die an den Hängen der Steilklippen wachsende Vegetation sind einmalig. Wir bekamen Krokodile, badende Aasgeier, Leguane und v.m. zu sehen. Am Ausgang der Schlucht gelangt man in einen Stausee. Es war eine wunderschöne Bootstour. Leider wurde das Ganze durch tausende umherschwimmende Plastikflaschen getrübt. Auch kleinere Buchten waren übersät mit Müll. Unverständlich wie man einen Nationalpark so verkümmern lassen kann!

 

Nach 5 schönen Tagen in San Cristobal ging’s weiter in Richtung Guatemala, mit einem letzten Zwischenstopp in Comitán. Uns hat Comitán überrascht; es ist eine sehr schöne Stadt, mit einem tollen Zocalo und schöne koloniale Bauten. Von Comitán aus kann man viele Tagesausflüge unternehmen, z.B. zu verschiedene Ruinen, Wasserfälle, Lagunen, Seen, usw. Unser letzter Ausflug in Mexiko führte uns über eine wunderschöne Bergstrecke zum Centro Ecoturístico El Chiflón. Die Anlage liegt mitten im Wald. Man spaziert in eine Schlucht an einem kleinen Fluss entlang, mit vielen kleinen Badebecken und türkisblauem Wasser. Entlang des Weges stehen überall Picknick- bzw. Grillstellen und ein paar Verkaufsbuden. Alles ist sehr gepflegt und wunderschön angelegt. Es gibt sogar Hütten zum übernachten. Auf dem Weg in die Schlucht passiert man verschiedene Wasserfälle. Der Weg ist toll angelegt, aber ziemlich steil und anstrengend (besonders mit Motorradkleidung). Am Ende der Schlucht gelangt man zum höchsten Wasserfall „Velo de Novia“, mit 120 m Höhe. Ein wunderschöner Ort, ideal um einen angenehmen Bade- und Ausflugtag zu verbringen.

 

Am 10.02, unseren letzten Tag in Mexiko, fuhren wir nach Ciudad de Cuauhtémoc und passierten die Grenze nach Guatemala.

 

Geht nicht nach Mexiko, ihr werdet entführt, beraubt und/oder umgebracht! Diesen Spruch haben wir oft gehört, meistens von Leuten die dieses Land noch nie bereist haben. Wir haben insgesamt 84 Tage in Mexiko verbracht, haben viel gesehen und viel erlebt. Die Menschen waren alle ungemein freundlich und hilfsbereit. Mexiko ist ein wundervolles Land. Ich kann nur sagen: kommt nach Mexiko, erlebt das Land, die Regionen, die Küche, die Kultur und Menschen. Lasst euch ja nicht einreden, dass überall nur Gefahren lauern. Es gibt durchaus Gegenden, die ein gewisses Sicherheitsrisiko bergen. Dann meidet man diese eben und besucht andere (Mexiko ist riesig und hat unheimlich viel zu bieten).

Wir Touristen sollten uns auch nicht über die teils hohe Militär- und Polizeipräsenz in den Städten und auf den Strassen sowie über die vielen Kontrollposten beschweren; letztendlich dienen sie alle unserer eigenen Sicherheit.

 

MEXICO , wir werden wiederkommen GRACIAS!

 

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