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Segeltörn San Blas (15.5 bis 20.5.2014)

 

(die Bilder dazu findet ihr in der Fotogalerie)

 

Am Vorabend unserer Abfahrt fuhren wir von Puerto Lindo nach Portobelo zu einem Kennenlern-Meeting unserer Crew und der Passagiere. Das Treffen fand in Capitan’s Jack Hostel/Bar statt. Dort trafen wir unseren Kapitän John und Blair (unsere gute Seele) und machten u.a Bekanntschaft mit Torsten und Doris aus Cochem, Rolando (noch ein Biker; Amerikaner mit bolivianischer Abstammung). Die Kabinen bzw. Schlafkojen sollen erst morgen zugeteilt werden. Insgesamt sind es 15 Passagiere und 3 Crew-Mitglieder, die an diesem Törn teilnehmen.

 

1. Tag (15.5)

Am 15.5 haben wir uns dann von Puerto Lindo und unserem Hostel Wunderbar verabschiedet und sind mit vollbepackter Maschine zu einem 2. Meeting um 10 Uhr wieder in Capitan’s Jack Bar gefahren. Blair hat dort alle unsere Pässe eingesammelt (der ganze Papierkram wird vom Kapitän erledigt). Die Motorräder sollen erst um 14 Uhr verladen werden. Also haben wir die Zeit totgeschlagen und uns mit Torsten/Doris über unsere Reise und Eindrücke unterhalten.

Um 14 Uhr bin ich dann an den Verladesteg gefahren. Heidi ist mit Torsten/Doris Proviant einkaufen gegangen (Bier, Cola, Knabbereien, Rum, etc. muss man selbst besorgen). Auf dem Schiff gibt es nur Wasser, Tee und Kaffee. Drogen sind absolut verboten (einige hatten aber doch Gras dabei!).

 

Verladen der Maschine

Zuerst wurde das gesamte Gepäck von der Maschine genommen und in ein Beiboot geladen. Danach wurde die Maschine per „Muskelkraft“ durch 3 stämmige Einheimische ins Beiboot gehievt (sie fiel nicht ins Wasser!). Anschließend musste ich ins Beiboot klettern, mich auf die Maschine setzen, mich mit den Füssen links und rechts abstützen und so gut es ging das Gleichgewicht halten damit die Maschine und ich nicht kippen, sonst versinken wir im tiefen Blau. Das Beiboot fährt dann seitlich an das Schiff heran und dann beginnt der Ladevorgang. Die Maschine wird entsprechend festgezurrt und mittels Seilwinde langsam an Bord gehievt. John, Blair und ich haben ganz schön geschwitzt bis sie an Bord war. Danach wurde die Maschine noch richtig an Deck festgezurrt und mit einer Plane abgedeckt, um sie gegen das Seewasser zu schützen.

 

So wurden nach und nach auch die anderen beiden Motorräder (von Rolando und Carlos (Mexikaner) verladen.

 

Dann kamen alle übrigen Passagiere an Bord. Das Hauptgepäck und die Schuhe (Barfußlaufen ist Pflicht) werden in einem Laderaum verstaut. Die wichtigsten Sachen, die man während der Überfahrt braucht, haben wir zuvor in 2 kleinere Rucksäcke gepackt.

 

Nachdem alles verstaut war, wurden uns die Kojen zugeteilt. Wir haben die untere Koje gleich neben der Kombüse und der Toilette zugeteilt bekommen. Laut John soll es hier während der Überfahrt am ruhigsten sein! Im Nachhinein war das keine gute Wahl. Man liegt in der Koje, während daneben die Mahlzeiten gekocht werden und ständig Leute auf die Toilette gehen. Stellt euch vor was das für Gerüche sind, die man aushalten muss während einem schon kotzübel ist! Nur gut dass die Koje einen kleinen Ventilator hatte.

 

Das Platzangebot ist mehr als dürftig. Es gibt eine Toilette und keine richtige Dusche. Tipp vom Kapitän: wenn es regnet, geht an Deck und duscht euch mit dem Regenwasser ab. Na das kann ja heiter werden!

 

Im Hafen von Portobelo lag auch die „San Blas Ferry“ vom Kapitän Fritz. Es ist eine alte Fähre, die Autos, Motorräder und Passagiere direkt nach Cartagena verfrachten soll. Leider hat der Kapitän bis heute noch keine Genehmigung erhalten um in Kolumbien (Cartagena) anzulanden!

 

Um 18 Uhr ging’s dann endlich los. Die Etappe bis zur ersten Kuna Insel am nächsten morgen sollte fast 12 Stunden dauern. Wir saßen alle draußen auf dem Vorderdeck auf unseren Matten, diskutierten, lachten und genossen die schöne Aussicht und die frische Luft. Ein paar von den Jungs hatten gute Musik aufgelegt und es herrschte eine gute Stimmung an Bord. Es war eine recht nette Truppe (5 Leute in unserem Alter und der Rest alles Junggemüse). Nachdem wir die geschützte Bucht von Portobelo verlassen haben, wurde auch der Seegang stärker. Gut das wir zuvor brav unsere Reisetabletten eingenommen haben. Inoffiziell kursierten bereits Wetten wer als erster von uns über der Reling hängen würde. Unsere Crew hat dann das Abendessen zu bereitet. Aufgrund des Seegangs hatte ich mich schon in die Koje verzogen. Heidi und die anderen waren noch an Deck. Blair bot mir unten in der Kombüse eine leckere Schüssel mit Spaghetti Bolognese an. Ich setzte mich kurz auf, schaute die Schüssel 30 Sekunden lang an und gab sie wieder Blair zurück. Mir wurde schlecht und ich legte mich wieder hin. Wir haben in dieser Nacht nicht viel geschlafen.

 

Am nächsten Tag erfuhr ich wer die ersten Reling-Anwärter waren: Rolando, Doris, Torsten usw. usw.

 

2. Tag (16.05)

Nach 12 Stunden Seegang ankerte die Wildcard so gegen 6 Uhr an der ersten Kuna-Insel. Nach einem kleinen Frühstück (Müsli und Kaffee oder Tee) sind wir weiter bis zur nächsten bewohnten Kuna-Insel. Ich blieb an Deck und alle anderen sind dann mit dem Beiboot ins Dorf.

 

Auf der kleinen Kuna Insel sind wir dann vom Häuptling begrüßt worden, und als erstes durften wir dann das Dorf besichtigen. Der Kapitän hat uns Kekse mitgegeben um sie an die Kinder zu verteilen. Das war vielleicht ein Auflauf.

Unsere Jungspunde an Bord haben mit den Kindern Fußball und Volleyball gespielt, das war ein Heidenspaß für alle. Ein paar von uns haben dann noch selbstgebastelte Perlenarmbänder,- und Fußbänder gekauft. Dafür sind die Kuna-Frauen bekannt, denn ihre eigenen Fußbänder gehen bis an die Waden hoch.

 

Es ist schon verwunderlich wie man mitten im Meer auf einer kleinen Insel leben kann, und man alles was man zum Leben braucht dann trotzdem hat.

 

Nachdem wieder alle an Bord waren, schipperten wir zu unserer heutigen letzten Insel, wo wir über Nacht ankerten. Wir sind fast alle von Bord an den Strand geschwommen. Ein richtig schöner Strand und ein tolles Riff. Das Schnorcheln hier hat riesig Spaß gemacht.

Als Nachtessen gab es heute Chicken-Curry, persönlich vom Kapitän zubereitet.

 

3. Tag (17.05)

Endlich kam die Sonne raus. Wir ankerten an verschiedenen Inseln und genossen das Baden und Schnorcheln in dem türkisgrünen Wasser. Überall wieder Riffe mit einer fantastischen Unterwasserwelt. An diesem Tag ging die Ankerwinde kaputt und alle Männer mussten hand anlegen um den Anker hoch zu hieven.

 

Es kamen mehrere Kunas mit ihren Booten und verkauften dem Kapitän Obst, frischen Fisch und Hummer. Eine schöne Abwechslung auf unserem Speiseplan.

 

Tagsüber haben die Jungs (Chris, James, Connor…) auf der Insel Holz gesammelt und am Abend gab es dann ein großes Lagerfeuer.

 

4. Tag (18.05)

Heute ist unser letzter Tag in der Inselwelt von San Blas. Wir schipperten wieder zu einer bewohnten Insel und verbrachten dort den ganzen Nachmittag. Einige blieben an Bord, andere schwammen zur Insel und kauften noch ein paar Getränke. Der Sonnenuntergang war an diesem Abend besonders schön. John, unser Kapitän, hat uns an diesem Abend mit Fisch und Hummer verwöhnt.

 

Spät Abend sind wir dann in See gestochen – 40 Stunden sollte die Überfahrt auf offener See bis Cartagena dauern.

 

5. Tag (19.05)

Nur offenes Meer, kein einziges Boot weit und breit. Das Boot schaukelt ziemlich heftig, aber John meinte die See sei ziemlich ruhig. Mir und den anderen reichte der Wellengang. Ich lag fast den ganzen Tag in der Koje. Jeder Versuch aufzustehen und an Deck zu gehen scheiterte kläglich. Ich verpasste leider das Schauspiel eine große Delphin-Schule zu sehen, die unser Boot eine ganze Weile begleitete.

 

Was macht man so den ganzen Tag auf See?

Denen es gut geht: sie sitzen/liegen auf den Matten auf dem Vorderdeck und lesen, spielen Karten, hören Musik, träumen oder schlafen.

Denen es nicht so gut geht: die kommen meist nicht aus ihren Kojen raus, kämpfen ständig gegen die Übelkeit und sind froh wenn sie nicht aufstehen und aufs Klo müssen.

 

6. Tag (20.05)

Endlich Land in Sicht (10 Uhr). Von weitem sah man die Umrisse der kolumbianischen Küste. Es sollte allerdings noch 2-3 dauern bis wir gegen 13 Uhr im Hafen von Cartagena einfuhren. Die nach und nach größer werdende Skyline von Cartagena war schon ein toller Anblick.

 

Nachdem das Schiff fest verankert war, sind wir dann alle von Bord und per Taxi zur Aduana gefahren, wo wir unsere Einreistempel erhielten. Auch dieser Behördengang wurde komplett vom Kapitän erledigt. Die Motorräder haben wir erst am nächsten Tag entladen.

 

Und wisst ihr was?

Jetzt sind wir nicht mehr seekrank sondern landkrank, das ist schon ein komisches Gefühl wenn es jetzt nicht mehr auf dem Schiff schaukelt, sondern auch an Land.

 

Diese Seereise war eine tolle und einmalige Erfahrung, aber das nächste Mal nehmen wir das Flugzeug.