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Reisebericht unserer Alpen-Tour in Frankreich/Italien - 2017

Sonntag 18.06.17: Zell – Rhinau – Neuf Breisach – Cernay – Belfort – Clerval – Morteau – Malbuisson – Mouthe – Morez – Mijoux –Champfronnier (400 km)

 

Entgegen aller Wetten des Vorabends beim Guggemusik-Fest, sind wir heute Morgen doch pünktlich um 8 Uhr losgefahren. Nach der üblichen Fährfahrt, ging’s durch die Rheinebene über Neu-Breisach und Cernay bis Belfort. Mit der geplanten Route über Pont-de-Roide hat es nicht geklappt. Meine GPS-Route war nicht sauber programmiert, so dass wir improvisieren und andere kleine Nebenstrassen (schöne Gegenden) durchs Jura nehmen mussten.

 

Unterwegs haben wir uns das Château-de-Joulx angeschaut und einen Halt am See in Malbuisson eingelegt. Das Wetter war fantastisch, fast schon zu heiss. Über Mouthe, Morez und viele kleine Nebenstrassen (ohne Verkehr) fuhren wir bis Mijoux, und von da über die kurvige und landschaftlich sehr schöne D991 bis Chezey-Forens und schliesslich bis Champfronnier zu unserem Campingplatz „Géorennes“. Ein toller angelegter Platz, mit vielen grünen Flächen + Bäumen, WiFi, gute Sanitäranlagen und ein kleines Restaurant mit Bier vom Faß – wirklich empfehlenswert.

Zelt+2 Personen = EUR 15.-

Man kann hier auch in durchsichtige Glass-Kugeln übernachten, allerdings zum stolzen Preis von EUR 230.-/Nacht (link…)

 

Montag 19.06.17: Chamfronnier – Bellegarde – Frangy – Annecy – Thônes – Flumet- Megève – St. Gervais – Servoz - Chamonix (150 km)

 

Um 6 Uhr aufgestanden, alles zusammen gepackt und noch in der morgendliche Kühle losgefahren. Über Bellegarde, Frangy, Annecy bis Thônes. Diese Teilstrecke ist nicht wirklich empfehlenswert (extrem viel Verkehr), aber es gibt kaum eine andere Alternative. Ab Thônes wurde es aber richtig schön. Wir fuhren ins Tal von Manigold, über den Pass „Col de la Croix-Fry“, dann über den „Col des Aravis“ bis Flumet. Eine schöne Berglandschaft, mit tollen kurvenreichen Strassen. Dann ging’s weiter über Megève, St. Gervais und kleinen Nebenstrassen nach Servoz, mit erste Blicke aufs Mont-Blanc Massiv. Unser heutiger Campingplatz „Mer de Glace“ liegt in Les Praz, ca. 3 km ausserhalb von Chamonix.

Camping: top Sanitäranlagen, viele bewaldete Stellplätze, WiFi mässig, Zeltplätze mässig. Kleine Buvette; Brot/Croissant bestellbar für den nächsten Tag. Sehr nettes Personal. Einkauf - am besten im Carrefour in Chamonix.

Camping = EUR 25.-/Nacht.

 

Dienstag 20.06.17

 

Noch gerädert vom gestrigen Tag, sind wir wieder sehr früh aufgestanden. Um 7.30 Uhr standen wir bereits an der Seilbahnstation zur „Aiguille du Midi“. Es waren kaum Leute da, so dass wir ohne Wartezeit in die Seilbahn einsteigen konnten.

 

Tipp: kauf einen „Multipass“, er kostet nur 3 Euro mehr als der reguläre Pass, also EUR 63.-/Person, und damit kann man alle anderen Seilbahnen der Gegend gratis benutzen, inkl. der Zahnradbahn „Montenvers“ zur „Mer de Glace“ (grosser Gletscher).

 

Der Blick vom „Aiguille du Midi“ auf das Mont Blanc Bergmassiv ist atemberaubend (wir hatten auch ein traumhaftes Wetter). Von hier oben

(3840 m) hat man einen sagenhaften Rundblick ins Tal und auf die verschneiten Berghänge. Im naheliegenden Schneefeld hatten welche sogar ihr Zelt aufgeschlagen! Von dieser Station geht eine kleine Seilbahn zur Hellbronner-Station auf der italienischen Seite (kostet extra).

 

Nach ca. 1,5 std. sind wir wieder runter zur Zwischenstation und haben dort auf der Terrasse Kaffe getrunken und das Panorama/Wetter genossen. Man kann von hier aus auf einem kleinen Pfad in 2,5 Stunden ins Tal wandern.

 

Wieder im Tal (mit der Seilbahn) sind wir zur Bahnstation „Montenvers“ marschiert und haben dort die Zahnradbahn zur „Mer de Glace“ genommen; ein grosser Gletscher der allerdings sehr stark zurückgegangen ist. Dort geht eine kleine Seilbahn fast bis zur Gletscherzunge hinunter. Dann muss man allerdings noch über 300 Stufen bis zur Eisgrotte (wir jedes Jahr neu gebaut/ausgehöhlt) hinunterlaufen (der Rückweg, in Motorradkluft, war ziemlich anstrengend).

 

Nach einem kleinen Mittagessen im netten Stadtzentrum von Chamonix sind wir am späten Nachmittag mit der Seilbahn noch auf den 2500 m hohen Brévent; liegt genau gegenüber vom Mont Blanc. Ein fantastisches Panorama. Der Multipass hat sich gelohnt. Es war ein anstrengender aber wunderschöner Tag.

 

Mittwoch 21.06.17: Chamonix- Martigny – Champex –Grand St- Bernard – Aosta Tal – Morgex – Colle San Carlo – Thuile – Petit St. Bernard – Bourg Saint Maurice (220 km)

 

Heute ging’s über den Col de la Forclaz in Richtung Martigny (Schweiz). Kurz vor Martigny bogen wir auf eine Nebenstrasse ab, die uns durch schöne Bergdörfer hinunter ins Tal führte. Ein paar km weiter bogen wir wieder auf eine kleine Nebenstrecke ab, die nach Champex führt. Eine Strecke mit extrem vielen engen Serpentinen – definitiv nichts für Wohnmobile!

 

Von Champex hinunter ins Tal und 20 km weiter auf den Grand St. Bernard (angenehme Temperaturen). Dann ging’s weiter durch das Aosta Tal; es wurde zunehmend wärmer, und ich verpasste auch noch die Abfahrt nach Courmayeur! Gezwungener Massen mussten wir die Autobahn nehmen, was aber gut war, da wir viel zügiger voran kamen und durch etliche „kühle“ Tunnels fahren durften.

 

In Morgex bogen wir wieder auf eine kleine Nebenstrecke ab in Richtung „Thuile“ und fuhren über den „Colle San Carlo“. Anstrengende Serpentinen, aber fantastische Landschaft mit dichten Pinienwäldern. Von Thuile waren es dann nur noch 13 km bis zum „kleinen St. Bernard Pass“, wo wir noch die angenehme Kühle der Berge geniessen durften bevor es wieder hinunter ins Tal ging. Mit jedem weiteren km der uns näher an Bourg Saint Maurice brachte wurden die Temperaturen unerträglicher; sehr warm und feucht.

Kurz vor der Stadt haben wir uns auf dem Camping „Le Reclus“ eingenistet (EUR 15.-/Nacht).

 

Donnerstag 22.06.17: Bourg Saint Maurice – Moûtiers – Bonneval – Col de la Madeleine – La Chambre – Col du Glandon – Allemont – Le Bourg d’Oisans (230 km)

 

Wieder ein toller sonniger Tag. Wir fuhren nach Moûtiers, Bonneval und dann hinauf zum „Col de la Madeleine“. Tolle Passstrasse, mit engen Serpentinen. Dann hinunter nach La Chambre und über St. Colomban les Villards auf den nächsten Pass „Col du Glandon“ (wunderschöne Gegend). Wir wollten weiter über den „Col de la Croix de fer“ und den „Col du Galibier“. Aber ich bin die ganze Zeit von einer anderen Strecke bzw. einem anderen Ausgangspunkt ausgegangen, und habe unwissentlich eine ganz andere Richtung eingeschlagen (habe verschiedene Abzweigungen völlig verpennt). Wir sind der D526 bis Allemont gefolgt, und dann noch falsch abgebogen nach Grenoble! Irgendwie war das heute nicht mein Tag. Aber: die Strecke hinauf zum Glandon und hinunter ins Tal nach Allemont ist landschaftlich super schön und empfehlenswert. Irgendwann haben wir unseren Fehler gemerkt und sind auf der RN91 zurück nach Le Bourg d’Oisans, wo wir auf den Camping „Le Colporteur“ (4 Sterne) übernachten werden. Er ist top ausgestattet, viele Bäume, Hecken und und super Rasenplätze (gibt es immer seltener) mit viel Schatten. Wir hätten es nicht besser treffen können. Es gibt auch ein Restaurant und das Wifi ist super. Kosten: EUR 30.-/Nacht.

 

Das kleine Städtchen ist putzig und hat ein paar nette Restaurants/Kneipen (super Bier vom Faß ist das „La Leffe“). Und der grosse Supermarkt ist nur 10 Gehminuten vom Camping entfernt

 

Abends erreichte uns noch eine sehr traurige und unfassbare Nachricht. Unser Freund Daniel, mit dem wir am letzten Samstag noch einen schönen Abend verbrachten, ist Gestern im alter von 44 Jahren gestorben. Herzinfarkt! Für uns einfach unfassbar. Wir können es nicht glauben, dass er nicht mehr unter uns weilt und wir ihn nicht mehr sehen bzw. nicht mehr weitere nette Abende zusammen verbringen werden. Wir sind fassungslos und sehr traurig.

 

Freitag 23.06.17

Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt. Wir müssen Wäsche waschen und endlich mal ein paar Berichte und Bilder ins Netz einstellen.

Heute gab es Melone, Schinken und Käse als Abendessen. Später haben wir uns im Städtchen noch ein paar „La Leffe“ Bierchen genehmigt.

Der Tod von Daniel geht uns beiden sehr nahe! Und natürlich denken wir auch an Malaika, und wie schwer diese Stunden/Tage für sie sein müssen.

 

Samstag 24.06.17: Bourg d’Oisans  - La Bérarde – Alpe-d’Huez - Bourg d’Oisans  (120 km)

 

Heute war nur eine kleine Tagestour angesagt. Unsere erste Etappe führte uns in ein kleines Seitental des Nationalparks „Parc des Écrins“ bis nach La Bérarde, nur ca. 30 km von Bourg d’Oisans entfernt. Ein wunderschönes Tal , mit dem Wildwasser „Le Vénéon“, schneebedeckte Berge und Gletscher, Serpentinen, Schluchten, Birkenwälder, Wasserfälle. Ein absolut empfehlenswerter Abstecher. Und die kleinen Bergdörfer (z.B. Vénosc) sind ebenfalls sehenswert.

 

Wieder raus aus diesem Tal, fuhren wir bis zum Stausee „Chambon“ und dann den Berg hinauf, über Mizoen, Clavans  bis zum „Col de la Sarenne“. Eine kleine enge Strasse mit grandiosem Ausblick auf die umliegenden Berge. Unterwegs an einem der vielen kleinen Picknickplätze haben wir Halt gemacht und zu Mittag gegessen. Vom Pass führt die Strasse weiter bis zum Skiort „Alpe-d’Huez“ und dann auf der anderen Seite wieder hinunter zu unserem Städtchen Bourg d’Oisans. Ein wirklich schöner und empfehlenswerter Tagesausflug.

 

Sonntag 25.06.17: Bourg d’Oisans – Col du Lautaret – Briançon – Vallée de la Clarée – Vallée étroite – Col d’Izoard – Guillestre – Lac de Serre-Ponçon – Barcelonnette (250 km)

 

Planänderung!  Wir werden nicht, wie geplant, 2-3 Tage in Briançon verbringen, sondern heute in Barcelonnette unser Zelt aufschlagen. Letzte Nacht hat es heftig geregnet (Gewitter, Blitz, Donner) und die Temperaturen sind merklich gefallen. Wir fuhren wieder zum Stausee „Chambon“ und dann über eine Behelfstrasse (Hauptstrasse durch Erdrutsch blockiert) und dann zum „Col du Lautaret“. Am Lautaret haben wir einen Biker aus Quebec getroffen, der mit seinem eigenen Motorrad durch Frankreich tourt. Von Briançon aus sind wir in das kleine, schöne Tal „Vallée de la Clarée“ gefahren, von da über den Pass auf die italienische Seite und haben einen Abstecher in das Tal „Vallée étroite“ gemacht. Es war voll von ital. Ausflüglern, Tagescamper die im Familienverbund grillten und den Tag am kleinen Wildbach genossen. Über Bardonnechia und Oulx fuhren wir wieder zurück nach Briançon und zum Pass „Col d’Izoard“ (super Landschaft). Sonntag ist kein guter Tag zum Touren; wahnsinnig viel Verkehr und tausende Motorradfahrer, die wie die blöden den Berg hoch und runter rasen. Auf der anderen Seite des Passes ging es durch schöne Täler und Schluchten (Wildwasser) bis nach Guillestre. Dann kurze Fahrt auf der RN bis Embrun und Savines-le-Lac, am großen türkisblauen See „Lac de Serre-Poncon“. Wir folgten dem linken Seeufer bis Lauzet-Ubaye und kamen dann spät nachmittags in Barcelonnette an. Haben unser Zelt auf dem kleinen Camping du Plan aufgeschlagen; unser Basislager für die nächsten Tagestouren.

Später sind wir noch in das nette Städtchen marschiert und haben dort zu Abend gegessen.

 

Montag 26.06.07 (Tagestour 250 km)

 

Schönes Wetter, aber etwas frischer als Gestern. Wir fuhren über den schönen Col d’Allos und machten eine Halt in Colmars (schönes mittelalterliches Städtchen mit Stadtmauern). Hier trafen wir auf Simon + Roger aus der Schweiz; haben Kaffee getrunken und uns nett unterhalten. Die beiden sind dann ans Meer gefahren und wir auf den Pass „Col des Champs“; enge Serpentinen, viel Wald und eine grandiose Landschaft. Im anderen Tal ging’s dann nach Guillaumes und weiter durch die beeindruckende „Dalius“ Schlucht (17 kleine Tunnels). Ein paar Km weiter habe ich wieder eine meiner tollen Abkürzungen genommen (hätte es lieber bleiben lassen sollen). Die ersten paar Km führten über eine üble steinige Piste und der Rest der Strecke über sehr enge klein Strassen mit viel Schotter. Ca. 10 Km nach Puget-Théniers bogen wir ab in die Schluchten „Gorges du Cian“; eine enge Schlucht mit rötlichen Gesteinsformationen. Hier mussten wir das erste Mal unser Regenzeug anziehen und im Regen fahren. Über Beuil, Valbert, Guillaumes und Entraunes (kleine Kaffeepause für den geschundenen Hintern) fuhren wir dann unsere letzte Etappe, hinauf zum Pass „Col de la Cayolle“. Die Cayolle-Strasse ist in einem üblen Zustand, aber was für eine fantastische Landschaft. Immer wieder kreuzten Murmeltiere unseren Weg. Kurz vor Barcelonnette durchquert man noch die schönen  Schluchten „Gorges du Bachelard“. Kleiner Abend-Imbiss in Barcelonnette eingenommen. Auf dem Camping verbrachten wir noch einen netten Abend mit Bernd und Peter aus Offenburg.

 

Dienstag 27.06.17 (Tagestour 180 km)

 

Heute war der Pass „Cime de la Bonnette“ angesagt. Wir fuhren bei schönem Wetter los bis zum Pass auf über 2800 m (ziemlich frisch in dieser Höhe). Das Panorama hier oben ist fantastisch. Über viele Serpentinen hinunter ins Tal bis St. Etienne de Tinée wo wir zu Mittag gegessen haben (leckere Galettes). Danach ging’s weiter bis Isola und dann hinauf ins Skigebiet Isola 2000. Eine sehr schöne kurvenreiche Strecke und kaum ein Mensch unterwegs. Über den Pass „Col de la Lombarde“ ging’s auf der anderen Seite (Italien) hinunter ins Tal bis Vinadio. Auch hier eine tolle Streckenführung, aber auch sehr enge kleine Strassen. Über eine gut ausgebaute Bundesstrasse fuhren wir dann wieder in Richtung Frankreich über den „Col de la Larche“ und weiter durch das schöne Ubaye Tal zurück nach Barcelonnette. Dort noch ein paar Einkäufe gemacht und um 15 Uhr waren wir wieder auf unserem Camping.

 

Noch schien die Sonne, aber gegen 18 Uhr fing es heftig an zu regnen (genau wie vorhergesagt) und wir verkrochen uns ins Zelt, wo wir dann auch blieben.

 

Morgen werden wir nach Castellane bzw. in die Verdon-Schlucht fahren. Es soll in den nächsten Tagen regnen, so dass wir nicht wie vorgesehen nach Tende fahren werden. Wir haben keine Lust auf Starkregen-Fahrten im Gebirge.

 

Mittwoch 28.06.17: Barcelonnette – Alos - Colmars – Castellane – La Palud s. Verdon (200 km)

 

Wiedermal über 8 Stunden lang geschlafen, und die ersten, die um 6 Uhr morgens auf dem Camping ihren Kaffee zu sich nahmen. Es hat die ganze Nacht geregnet, und heute morgen schien die Sonne (hoffentlich bleibt es so). Nachdem das ganze Zeug gepackt war, haben Peter + Bern uns noch auf einen Kaffe eingeladen. Wir haben uns noch nett unterhalten und sind dann gegen 9 Uhr losgefahren. Wir sind wieder über den Col d’Alos gefahren und haben erneut eine kleine Kaffeepause in Colmars eingelegt. Es wurde wärmer und die Sonne schien. Kurz vor Castellane, am Stausee von Castillon, fing es an zu tröpfeln. Dann fiel heftiger Regen, mit Blitz + Donner, und es hagelte auch noch. Nachdem der Regen aufgehört hatte, fuhren wir noch die letzten 8 km bis Castellane, und dort gingen dann die Himmelsschleusen auf, mit noch heftigerem Regen als zuvor. Wir flüchteten in ein Café, wo wir fast 2 Std. blieben bis es aufhörte zu schütten. Es war ein richtig heftiges Gewitter mit Starkregen. Es wäre Selbstmord bei so einem Wetter weiter zu fahren.

 

Danach folgten wir dem Verdon (bei Sonnenschein) bis zum Pont-de Soleils, und bogen dann ab in Richtung La Palud s.Verdon, wo wir heute auf einem Bauernhof übernachten. Ein schnuckeliger kleiner Camping (EUR 11.-/Nacht) mit super Sanitäranlagen; er liegt sehr schön mit Blick auf das Städtchen. In La Palud eingekauft und in einem kleinen Restaurant zu Abend gegessen.

Heute Abend kam wieder Starkwind auf und später hat es erneut heftig geregnet.

 

Donnerstag 29.06.17 (Tagestour 170 km)

 

Auf Erkundungstour durch den Verdon. Von La Palud fuhren auf die „Route des Cretes“. Alle 1 bis 2 km gibt es Belvederes (Aussichtpunkte) mit fantastischem Ausblick in die Schlucht. Das haben die toll gemacht; mehr als genug Parkbuchten um die grandiose Landschaft zu geniessen und Fotos zu machen. Obwohl der Rundkurs nur 23 km lang ist, haben wir gut 1,5 Std. dafür gebraucht. Danach fuhren wir bis zum See „Lac de Ste. Croix“ und hinauf auf die Corniche Sublime (südliche Seite der Schlucht). Auch von hier aus hat man schöne Ausblicke auf die Schlucht; aber die Route des Cretes war für uns viel eindrücklicher. Wir machten noch einen kleinen Abstecher nach Trigance (mittelalterliches Städtchen). Und nach einem kleinen Picknick am Verdon ging’s wieder zurück auf unseren Camping in La Palud.

Wir haben uns wieder lange mit Maurice, unser Campingbesitzer (80 Jahre alt), unterhalten. Ein toller Mensch, geistig fit und sehr liebenswürdig.

 

Freitag 30.06.17: La Palud – Moustiers – Mézel – Mallemoisson – Col de Fonbelle – Sisteron – Montbrun les Bains – Mont Ventoux – Vaison-la-Romaine – Pont St. Esprit – Ales – Anduze (350 km)

 

Abschied vom Verdon und von Maurice, der uns noch Thymianzweige und Lavendel aus eigenem Anbau schenkte. Nach Moustiers, Mézel, Mallemoisson (über eine sehr gut ausgebaute D-Strasse) bogen wir in ein Seitental in Richtung des Passes „Col de Fonbelle“. Eine sehr liebliche und ländliche Gegend, praktisch kein Verkehr. Der Pass liegt auf 1300 m; viel Wald + Picknickplätze und fantastische Ausblicke ins Tal. Eine wirklich tolle Strecke (etwas eng für Wohnmobile), die in Sisteron mündet. Die bisherige Strecke könnte man auch als die „Lila Tour“ bezeichnen: in allen Ecken immer wieder grosse Lavendelfelder, toller Anblick und berauschender Duft beim vorbeifahren. Von Sisteron fuhren wir auf der D946 durch das Jabron Tal bis nach Montbrun les Bains; ein hübsches kleines Städtchen. Es herrschte ganz wenig Verkehr auf dieser Strecke. In der Ferne konnte man den Mont Ventoux sehen; keine Wolken, strahlend blauer Himmel. Das muss man ausnutzen. Wir fuhren also nach Sault (wieder viele Lavendelfelder) und dann rauf auf den Gipfel (ca. 1900 m). Eine tolle Strasse durch wunderschöne Wälder, und im Tal überall diese „Lila-Fleckchen“ in der Landschaft. Auf dem kahlen Gipfel erwartete uns ein super Panorama. Die Weitsicht  an diesem Tag von dort oben war unglaublich; wir konnten von hier aus schneebedeckte Berge aus dem weit entfernten Parc des Écrins sehen. Die Abfahrt ins Tal bis Malaucène war ebenfalls schön.

 

Nach einem kleinen Halt in Vaison-la-Romaine sprang die Maschine nicht mehr an bzw. der Anlasser funktionierte nicht mehr (es kamen Erinnerungen auf aus Chile, wo wir ein ähnliches Problem hatten). Aber Heidi musste nur kurz anschieben und die Maschine sprang wieder an. Auf der Weiterfahrt bis Pont St. Esprit suchten wir immer wieder abschüssiges Gelände und probierten die Maschine mit dem Anlasser zu starten, was aber nicht ging. Hinter Alès bei laufendem Motor getankt und später noch mal den Anlasser getätigt – auf einmal ging er wieder!? Sind gespannt ob das Problem wieder auftreten wird.

 

Wir  sind voll in den Feierabend verkehr gekommen, mit Stop and Go durch Alès und Bagnols. Schliesslich sind wir so gegen 19 Uhr in Anduze eingetrudelt und haben auf dem Camping Le Pradal unser Zelt aufgebaut. Haben im Camping eigenen Restaurant (sehr nettes Personal) zu Abend gegessen und uns ein paar Feierabendbierchen genehmigt.

 

Samstag 01.07.17: Tagestour in den Cevennen (150 km)

 

Heute haben sind wir es langsam angegangen, die Sonne genossen, Berichte geschrieben, gelesen, usw. Erst gegen 13 Uhr sind wir auf Tour (diesmal sprang die Maschine an). Von Anduze bis St. Jean du Gard und dann über die „Corniche des Cévennes“ nach Florac. Eine tolle Strasse, kurvenreich, immer am Bergkamm entlang und wunderschöne Sicht auf die umliegenden Berge und Täler der Cevennen. Nach einem ausgedehnten Halt in Florac fuhren wir zum Mont Aigoual (1567 m) und hatten von dort oben wieder super Fernsicht. Eine unglaublich tolle Gegend, mit unendlich vielen Seitentälern und Nebenstrecken. Leider ist das Anlasser-Problem nicht gelöst – wir mussten schon wieder die Maschine einen Hang runterrollen , um den Motor zu starten.

 

Vom Mont Aigoual über Vallerauque nach Ganges und St. Hippolyte du Fort zurück nach Anduze. Es war ein anstrengender aber wunderschöner Tag.

 

Haben abends im Camping-Restaurant (super Küche) wieder wunderbar gegessen und hatten viel Spaß bei Bier + Wein mit Fabrice (Besitzer) und seine Kollegen (u.a. mit Cyril).

 

Und der alte Sack LUC ist jetzt wieder ein Jahr älter!

 

Sonntag 02.07.17

 

Heute ist Ruhetag: zum einem weil wir ziemlich geschlaucht sind, zum anderen weil das Anlasser-Problem nicht gelöst ist. Starten geht nur noch mit anschieben.

 

Nachmittags kam Cyril (er ist Mechaniker) mit seinem Quad vorbei und gab uns Starthilfe. Er hat noch verschiedene Messungen gemacht und meinte, das Problem liegt an der Batterie und wir müssen eine neue kaufen. Es liegt anscheinend nicht am Regler (da hätten wir ein grosses Problem gehabt, da wir keinen Ersatz haben und dieser schwer zu beschaffen ist).

Wir fahren also Morgen nach Alès und kaufen diese verdammte Batterie.

Wieder super gespeist und viel Spaß gehabt.

 

Montag 03.07.17

 

Nach erneuter Starthilfe von Cyril sind wir also nach Alès gefahren und haben dort eine neue Batterie + Ladegerät erstanden. Zurück auf dem Camping ca. 5 Stunden die Batterie geladen und anschließend ein paar Testfahrten in der Gegend unternommen. Alles scheint wieder OK zu sein, so dass wir Morgen weiterfahren können.

Zum Abschied haben wir uns erneut ein schönes Abendessen gegönnt und mit Fabrice + Cyril ein paar Affligem (tolles belgisches Bier) gekippt. Super tolle hilfsbereite Menschen. Wir haben uns hier wie Zuhause gefühlt.

 

Dienstag 04.07.17 (über 300 km)

 

Abreise- und Abschiedstag (sniff!). Um 9 Uhr ging’s los. Nach Ganges, Le Vigan und Alzon, bogen wir ab nach St. Jean du Bruel und fuhren durch die Schluchten der Droubie. Sehr kleine enge Strassen und tolle Landschaft. Von der Droubie (Flüsschen) sieht man allerdings kaum was. In Espérou bogen wir ab nach Meyrueis (schönes Städtchen) und in Richtung St. Énimie über die Causse Méjean (grosse Hochebene auf ca. 1000 m Höhe). Wir bogen ab in die Schlucht „Gorges du Tarn“ zum putzigen Dörfchen La Malène. Tolle Strecke, viele Kurven und fantastische Ausblicke auf den Tarn. Hier unten in der Schlucht war es wieder extrem heiss. Wir spielten kurz mit dem Gedanken hier zu übernachten und heute noch eine 2 stündige Kanutour zu machen, entschieden uns aber doch weiter zu fahren (wir kommen aber wieder). Die Tarn-Schlucht bis St. Énimie ist wirklich wunderschön. Danach sind wir wieder auf ein Hochplateau und direkt nach Mende gefahren. Von da auf der N106 bis St. Chély d’Apcher und weiter über eine wunderschöne Départementale bis Chaudes-Aigues (Thermalort).

In der Nähe, auf einem Berg, liegt der Couffour Camping, wo wir übernachtet haben. Ein einfacher und sehr ruhiger Platz.

 

Mittwoch 05.07.17

 

Sehr früh aufgestanden; die Sonne ging gerade auf. Es war recht frisch, aber was für ein tolles Wetter. Kaffee getrunken, gepackt und um 8.30 Uhr  fuhren wir los in die Schluchten de la Truyère. Herrlich so früh unterwegs zu sein; tolles Licht, tolle Luft und praktisch kein Mensch unterwegs. Wir sind nur kleine  Nebenstrassen gefahren (Pierrefort, Narnhac, Pailherols, Vic s. Cère…), ländliche Gegend, schöne Häuser (Stein + Schieferdächer). Eine super Gegend, mit Blick auf die vielen Vulkane der Auvergne. In St. Jacques-des-Plats sind wir auf den Col du Perthuis nach Mandailles und dann hinauf zum Puy Mary gefahren. Fantastischer Blick in die Täler und auf die Vulkane. Eine absolut empfehlenswerte Strecke. Tolle Abfahrt ins Tal vom Puy Mary nach Dienne, Rion les Motagnes, Condat und Egliseneuve (Bierchen getrunken und Cantal gekauft). Über ganz kleine Strassen (Espinchal, Complains….) ging’s wieder in frische, luftige Höhen bis Besse und Murol, wo wir heute auf dem 5 Sterne Camping La Ribeyre übernachten (schöne Anlage, kleiner See mit Strandplätze, 2 Schwimmbäder, usw.)

Die Auvergne ist wunderschön – hier könnte man durchaus noch weitere Tage verbringen.

 

Donnerstag 06.07.17

 

Wieder als erste wach auf dem Camping (toller Sonnenaufgang). Wir fuhren zum Puy de Dôme und wollten auf den 1465 m hohen Vulkan hinauffahren, aber die frühere Strasse (schon X Jahre her, dass ich mit dem Moped hier oben war) gibt es nicht mehr. Stattdessen fährt jetzt ein teurer Panoramazug bis zum Gipfel hoch. Wir entschieden uns weiterzufahren.

Von Pontgibaub folgten wir der D418/62 bis zum Viaduc des Fades und fuhren dann entlang des Flüsschen La Sioule bis Ebrueil. Wieder eine zauberhafte Gegend. Der Fluss bietet sich an für ausgedehnte Kanufahrten (viele Campings und Stellplätze entlang der Strecke).

Die Temperaturen wurden wieder unerträglich warm und die Weiterfahrt war echt mühsam. Über Saint Pourcains, Bourbon Lancy, Lucy gelangten wir schliesslich in die waldige Gegend des Parc Naturel du Morvans und fuhren bis nach Chateau Chinon. Es gab dort leider kein Camping mehr. Eine nette Frau erklärte uns den Weg zu einem netten Campground La Fougeraie nur 10 km entfernt. Ein super Tipp. Der Platz ist terrrassenförmig angelegt, mit kleinem Swimming Pool, kleinem See und einer Terrasse mit schönem Ausblick. Am tollsten waren die Besitzer, die uns noch etwas zu Essen machten und uns den Abend versüßten.

 

Der Parc du Morvans ist sehr schön (viele kleiner nette Dörfer und unzählige Nebenstrecken), aber die Strassen sind wirklich übel für Motorradfahrer. Überall liegt Schotter und man muss höllisch aufpassen, dass einem nicht die Maschine wegrutscht. Solchen Schotter-Strassen (billige Straßeninstandsetzung) sind wir leider überall auf unserer Reise begegnet (habe mir echt überlegt ob ich nicht den franz. Staat wegen kriminellem und lebensgefährlichem Straßenbau verklagen soll!).

 

Freitag 08.07.17

 

Nach weiteren Schotter-Straßen gelangten wir nach Autun und fuhren endlich wieder über schöne asphaltierte Wege und Strassen ins Jura. In dem hübschen mittelalterlichen Städtchen Château-Chalon haben wir zu Mittag gegessen. Wir fuhren weiter über Poligny, Champagnole, Salins les Bains und nicht mehr nachvollziehbare Nebenstrecken (wir hatten keine Karte mehr und das GPS hat uns kreuz und quer durch das Département Doubs gelotst, über Wege die man so niemals fahren würde). Das nächste Mal führe ich wieder einen Frankreich-Atlas mit mir!

Völlig geschafft, vor allem durch die Hitze und Schwüle des heutigen Tages und etliche Baustellen mit langen Wartezeiten, erreichten wir das Städtchen Isles-sur-le-Doubs: unsere letzter Camping und letzte Nacht im Zelt auf dieser Reise.

 

Samstag 08.07.17

 

Heimreisetag. Die Irrfahrten von Gestern gingen auch heute weiter. Das GPS lotste uns wieder über die kleinsten Kreisstrassen, über Bauernhöfe, über Waldwege, usw. durch die Lande. Das einzige gute daran: wir waren fast alleine auf diesen Strassen.

Wir fuhren noch hoch zum Ballon d’Alsace und dann über Maseveaux und weitere unzählige kleine Pässe hinunter in die Ebene nach Thann und Cernay. Es war unheimlich viel Verkehr (Ferienanfang in Frankreich).

Wir hatten keine  Lust mehr noch weitere Nebenstrecken zu fahren und nahmen dann die Autobahn direkt nach Straßburg. So gegen 13 Uhr trafen wir dann wieder in Zell ein.

 

Es war eine wunderschöne Reise mit tollen Eindrücken. Juni war auch die beste Reisezeit; noch keine Menschenmaßen unterwegs, wenig Verkehr, genügend freie Plätze auf allen Campgrounds, super schönes Wetter. Und dieses Jahr habe ich mich auch nicht über das einlagige Klopapier aufregen müssen, zum einen weil es überall keines gab (auch nicht auf 4 Sterne Campings) und zum anderen weil wir unser dreilagiges dabei hatten.

Viel mehr habe ich mich über die fehlenden Klobrillen aufgeregt. Kein Campground (auch die 4 Sterne Plätze nicht) in Frankreich hat noch Klobrillen – die sind alle geklaut worden. Meine Landsmänner, hier müsst ihr zukünftig euch anstrengen und Abhilfe schaffen!

 

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